Synonym(e)
Definition
Die Weinrebe oder Weinstock, Vitis vinifera, kommt ursprünglisch aus dem Kaukasus. Zwischenzeitlich wächst sie auch bei uns, in der der oberrheinischen Tiefebene, im Flussgebiet der Donau, im Mittelmeergebiet, in Kleinasien und Transkaukasien. Die Blärtter sind herzförmig, ie Blüten stehen in Traubenform.
Phytotherapeutisch wird das r0t verfärbte Herbstlaub der Weinrebe, die Weinblätter (Vitis viniferae folium rubrum) genutzt.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Venenwirksame Bestandteile des roten Weinlaubextraktes sind die sogenannten Flavonoide (u.a. Quercetin-3-O-b-glucuronid, Isoquercetin und Kämpferglucosid). Diese sind in den roten Weinlaubblättern in Anteilen von 4-5% enthalten. Daneben finden sich Gerbstoffe, Wein- und Apfelsäure, Mineralstoffe und Zucker. Die Flavonoide haben antiinflammatorische, gefäßabdichtende und ödemmindernde Wirkung. Ähnliche Eigenschaften besitzt auch die Rosskastanie.
In mehreren klinischen Studien konnte bei systemischer Anwendung der Nachweis der Wirksamkeit erbracht werden:
- Deutliche Reduktion der Ödeme (Beinschwellung)
- Verbesserte Mikrozirkulation
- Verbesserte Sauerstoffversorgung
- Linderung von Schmerz und Spannungsgefühl
Zu unterscheiden sind die Anwendung von topischen Rezepturen mit Rotem Weinlaub von systemisch wirksamen Darreichungsformen (z.B. Tabletten, Kapseln, Granulat). Die Wirksamkeit topischer Venentherapeutika ist sehr umstritten. Angesichts des hohen Allergenisierungspotentials sollten sie nicht verordnet werden.
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Indikation
Aus Placebo-kontrollierten doppelblinden Studien ist bekannt, das Rotes Weinlaub v.a. zur symptomatischen Therapie der Varikose und chronischen venösen Insuffizienz geeignet ist. Es reduziert Ödeme und mindert subjektive Symptome wie Schmerzen und Schweregefühl. Dabei sollten die sogenannten Venenmittel, zu denen auch Roten Weinlaub zählt, aber immer nur als ergänzende Maßnahme eingesetzt werden. Sie stellen keine kausale Therapie dar. Der kausalen Therapie sollte, wann immer möglich Vorrang gewährt werden. Als Methode der zweiten Wahl sind die symptomatisch orientierten klassischen, konservativen Maßnahmen wie Kompressionstherapie und Venenmittel einzusetzen.
Unerwünschte Wirkungen
Gastrointestinale Nebenwirkungen v.a. Übelkeit, Völlegefühl. Seltener Juckreiz. Sehr selten allergische Reaktionen.
Präparate
Antistax (Monopräparat), teils in Kombinationspräparaten zusammen mit anderen venenwirksamen Phtotherapeutika (z.B. Rosskastanie, Steinklee, Buchweizenkraut)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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