Fingerhut

Autor: Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Digitalis purpurea L.; Fingerpiepen; Potschen; Purpurfingerhut; Roter Fingerhut; Waldglocke; Waldschelle

Definition

Roter Fingerhut : Digitalis purpurea L. aus der Familie der Wegerichgewächse, Braunwurzgewächse oder Rachenblütler. Europäische Giftpflanze, die ihren Namen durch die Form der Blüten, die einem Fingerhut ähneln, hat. Lateinischer Name: Digitalis.

Zweijährige Pflanze, erst im 2. Jahr wächt ein bis zu  2 m hoher Blütenstängel, Blütezeit Juni/Juli.

Pharmakologisch werden die Blätter (Digitalis purpureae folium) verwendet. Diese enthalten herzwirksame Steroide: Cardenoliden (Cardenolidglykosiden), Purpureaglykosid A, B und E mit den Aglykonen Digitoxigenin, Gitoxigenin und Gitaloxigenin; zudem Steroidsaponine und Pregnanglykoside.

Aufgrund der hohen Toxizität der Digitalis-purpurea-Blätter

keine HMPC-Monographie, keine ESCOP.Monographie und keine Kommission E-Monographie.

Aufgrund des Gehaltes an stark herzwirksamen Cardenoliden, verbietet sich eine Einstufung der Digitalis-purpurea-Blätter als pflanzliches traditionelles Arzneimittel im Sinne des § 39a AMG.

Digitalis-Blätter werden industriell zur Isolierung von Cardenolidgycosiden genutzt (Digoxin, Digitoxin, Lanatosid C, a- und b- Acetyldigoxin).

 

Dosierung und Art der Anwendung

Fertigarzneimittel mit den aus Digi­talisblättern isolierten Cardenoliden (Digitoxin und Gitoxin) bei Herzinsuffizienz, verschreibungspflichtig! Dosierung s. Fertigpräparat

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