Definition
Zu Beginn der zwanziger Jahre an die Lehren Rudolf Steiners angelehnte Form der Medizin. Die anthroposophische Medizin sieht den Mensch als viergliedriges Wesen, bestehend aus physischem Leib, Ätherleib (Lebensleib), Astralleib (Seele) und Ich (Geist). Sie sucht durch natürliche Heilungskräfte das Gleichgewicht zwischen diesen Wesensgliedern wiederherzustellen. Verwendet werden unterschiedliche Heilmitteln der Natur, wie z.B. Mineralien, Pflanzen und Tiere, aber auch künstlerische Therapie wie Musizieren, Malen, Sprachtherapie oder Heileurythmie. Die Anthroposophische Medizin zählt zur integrativen Heilkunde und ist seit 1976 im Arzneimittelgesetz verankert, seit 1989 im Sozialgesetzbuch V als „Besondere Therapierichtung“ gesetzlich anerkannt.
Je nach Tarifvertrag wird die anthroposophische Medizin von den Krankenkassen, privat und gesetzlich, übernommen. Ärzte können die Zusatzausbildung anthroposophische Medizin, in Ergänzung zur Schulmedizin erwerben.
In der zusammenfassenden Beurteilung der Bundesärztekammer steht in dem Memorandum von 1993 zur Arzneibehandlung im Rahmen „besonderer Therapierichtungen“ :
„Für objektiv wirksame Behandlungsverfahren ist kennzeichnend, dass sie mit den allgemein anerkannten Vorstellungen von der Ätiologie und Pathogenese von Krankheiten kompatibel sind und ihnen ein Konzept zugrunde liegt, das entweder experimentell oder durch vom jeweiligen Therapeuten unabhängige, reproduzierbare Erfahrung gestützt wird. Dies trifft auf die Verfahren der besonderen Therapierichtungen Homöopathie und Anthroposophie nicht zu.“
Wirkungen
Anthroposophische Arzneien sollen das gestörte Gliechgewicht wieder herstellen. Sie werden nach speziellen Verfahren hergestellt. Die bekannteste Heilpflanze ist die Mistel. Durch ihre unnatürliche Lebensweise, sie wurzelt nicht in der Erde, blüht im Winter soll sie in der Lage sein, das unkontrollierte Wachstum von Krebszellen zu unterdrücken.
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- Bundesärztekammer. Arzneibehandlung im Rahmen „besonderer Therapierichtungen“. 2. Auflage. Köln: Deutscher Ärzteverlag; 1993.
- https://www.gaed.de/aam/ausbildung/anerkennung