Synonym(e)
Definition
Als Konidien, (griech. konia = Staub), sind charakteristische, asexuell (vegetativ) gebildete Vermehrungsformen (Nebenfruchtformen) die oft nur unter ganz bestimmten Kulturbedingungen entstehen. Konidien werden von vielen Hautpilzen (Dermatophyten) gebildet. Form und Art der Konidienbildung dienen als Differenzierungsmerkmale zur Pilzbestimmung.
Einteilung
In der medizinischen Mykologie (diese betrifft v.a. die Fungi imperfecti) unterscheidet man:
- einzellige Mikrokonidien
- und
- mehrzellige Makrokonidien.
Die Entstehungsweise dieser Fruktikationsorgane (Konidiogenese) ist je nach Pilzart unterschiedlich. Sie ist manchmal so charakteristisch, dass sie als Arterkennung herangezogen werden kann. Konidien können durch Sprossung (Blastokonidien) oder durch Zergliederung von Hyphen (Arthrokonidien) entstehen.
Folgende Konidienarten können unterschieden werden:
- Aleurisporen werden aus dem aufgeblähten Ende einer Hyphe oder einer seitlichen Aufblähung gebildet und durch Septen abgetrennt.
- Arthrokonidien werden gebildet, indem bestehende Hyphen durch Septen gegliedert werden und die einzelnen Segmente dann zu Sporen umgebildet werden.
- Blastokonidien entstehen durch Knopsung an Hyphenspitzen oder anderen Positionen und reifen von der Basis her. Sie trennen sich ohne die Bildung von Septen ab (z.B. Cladosporium)
- Phialakonidien werden von endständig an den Hyphen gebildeten Zellen, den Phialiden abgesondert (z.B. Penicillium).
- Chlamydosporen sind die dickwandigen Dauersporen, die interkalar (auf bestimmte Zonen beschränkt) oder durch Anschwellen von Hyphenenden entstehen.
- Zystokonidien bilden sich innerhalb eines sackartigen Gebildes, das sich am Ende einer Hyphe entwickelt (z.B. Mucor)
- Arthrokonidien bilden sich innerhalb einer Hyphe, wobei sich eine ganze Zelle im Verband zu einer Konidie umwandelt (z.B. Geotrichum = Milchschimmel)
Auch interessant
Allgemeine Information
Bei den Pilzen ist die ungeschlechtliche, vegetative oder asexuelle Vermehrung häufig. Pilze die sich ausschließlich ungeschlechtlich vermehren werden als fungi imperfecti bezeichnet. Hierzu gehören die Dermatophyten, die Schimmelpilze sowie etliche pflanzenschädigende Arten.
Hinweis(e)
Bei der geschlechtlichen (sexuellen) Vermehrung bilden die Pilze zunächst Geschlechtszellen, sogenannte Gameten. Diese entstehen durch die Reduktions- oder Reifeteilung (Meiose) und enthalten einen einfachen (haploiden) Chromosomensatz. Bei der Verschmelzung zweier Gameten bildet sich wieder eine Zelle mit einem doppelten (diploiden) Chromosomensatz. Diese nennt man Zygote oder auch sexuelle Spore. Bei der geschlechtlichen Vermehrung kommt es zu einer Neukombination des elterlichen Erbguts.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Hof H (2019) in: H. Hof (Editor) Medizinische Mikrobiologie. Thieme Verlag Stuttgart S. 478-479