VLP-Impfstoffe

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Definition

VLP ist das Akronym für „Virus-like Particles“ auch als virusähnliche Vesikel (VLVs) bezeichnet. VLP-Impfstoffe gehören zu den Totimpfstoffen, d.h. sie enthalten nur „totes“,  nicht vermehrungsfähiges Material. Die VLP-Impfstoffe enthalten virusähnliche Partikel. Hierbei handelt es sich um Viruspartikel, die jedoch keine Nukleinsäuren enthalten. Es fehlt das genetische Material des Virus. Damit können sich die Partikel in den Zielzellen nicht vermehren. Sie sind auch nicht befähigt ein Transgen zu überbringen.VLP ist das Akronym für „Virus-like Particles“ auch als virusähnliche Vesikel (VLVs) bezeichnet. VLP-Impfstoffe gehören zu den Totimpfstoffen, d.h. sie enthalten nur „totes“,  nicht vermehrungsfähiges Material. Die VLP-Impfstoffe enthalten virusähnliche Partikel. Hierbei handelt es sich um Viruspartikel, die jedoch keine Nukleinsäuren enthalten. Es fehlt das genetische Material des Virus. Damit können sich die Partikel in den Zielzellen nicht vermehren. Sie sind auch nicht befähigt ein Transgen zu überbringen.

Allgemeine Definition

Bei den Viruspartikeln handelt es sich meist um ein modifiziertes Kapsid des Virus. Kapside sind regelmäßige Strukturen aus Proteinen, die der Verpackung des Virusgenoms dienen. Derartige Kapside können beispielsweise mit einem sogenannten TLM-Peptid (translocation motif) fusioniert werden, wodurch es Zellmembranen passieren und sich im Körper verteilen kann. In dieser „Plattform“ können durch weitere Modifikationen Beladungsstellen für das Antigen eingebaut werden, gegen das der Immunschutz aufgebaut werden soll. Die Membrangängigkeit des Impfstoffkandidaten erlaubt  zudem eine nadelfreie Applikation des Impfstoffs in Form einer oralen oder transdermalen (Pflaster-) Anwendung.

Die Antigene sind meist in kleine Proteinhüllen oder in Lipidvesikels eingelagert, die in Pflanzen- oder Insektenzellen gezüchtet werden. Die modulare Kombination von Antigen und Adjuvans in VLPs verstärkt die Wirkung des Antigens. Das Immunsystem sieht diese VLPs wie echte Viren an. Damit wird eine normale antivirale Immunantwort ausgelöst.

VLPs stellen bereits die Basis der in Europa zugelassenen Impfstoffe gegen humane Papillomaviren. Weiterhin werden VLPs basierend auf dem Norwalk-Virus, dem Parvovirus und Filoviren eingesetzt.

Hinweis(e)

Infektionen mit neu auftretenden Erregern, wie beispielsweise das Ebola-, Zika- oder Coronavirus, nehmen schnell epidemische Ausmaße an. Um auch für diese Erreger zeitnah einen Impfstoff verfügbar zu machen, wird an sogenannten Impfstoffplattformen gearbeitet die auf der VLP-Technik basieren. Basis ist ein Träger, der bereits Antigene anderer Erreger erhält und damit grundsätzlich eine Immunreaktion sicherstellt. Der Impfstoff einer solchen Plattform wird bei Bedarf zusätzlich mit den Antigenen des neuen Erregers beladen und kann zeitnah in die klinische Prüfung gehen. Impfstoffplattformen werden derzeit als ein wichtiges Instrument betrachtet, die Reaktionszeit auf neu auftretende Krankheitserreger durch Bereitstellung eines spezifischen Impfstoffs zu verkürzen.

Literatur
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  1. Alexopoulou A et al. (2020) New Approaches to the Treatment of Chronic Hepatitis B. J Clin Med 9:3187.
  2. Reynolds TD et al. (20ß15) Virus-Like Vesicle-Based Therapeutic Vaccine Vectors for Chronic Hepatitis B Virus Infection. J Virol 89:10407-1015.
  3. Zahn T et al. (2020) A new approach for therapeutic vaccination against chronic HBV infections. Vaccine 38:3105-3120.

Verweisende Artikel (1)

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