Synonym(e)
Definition
Der Terminus PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrom (PHTS) definiert eine Gruppe klinisch heterogener, teilweise überlappender Krankheiten mit autosomal dominanten PTEN-Mutationen in der Keimbahn und Beteiligung von Abkömmlingen aller 3 Keimblätter, die sich in Form von Hamartomen, Überwuchs und benignen sowie auch malignen Neoplasien manifestiert.
Durch eine unvollständige und altersabhängige Penetranz und unterschiedlich starke Genexpression zeigen die Krankheitsbilder eine ausgesprochen große phänotypische Heterogenität. Zudem sind die bisher bekannten Mutationen über das gesamte Gen verstreut, was auch als Erklärung für die klinische Heterogenität dienen könnte.
Einteilung
Zu den PTEN-Hamartom-Tumor-Syndromen gehören:
- Cowden-Syndrom
- Lhermitte-Duclos-Syndrom
- Bannayan-Riley-Ruvalcaba-Syndrom
- Typ2-segmentales PTEN-Hamartom-Syndrom
- Familiäres Oligodendrogliom
- SOLAMEN-Syndrom.
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Ätiopathogenese
Alle PHTS sind durch eine Keimbahnmutation im „Phosphatase und Tensin homologe-Gen“ PTEN gekennzeichnet. Die kanonische PTEN-Signalkette (kanonisch= eine typische Eigenschaft) antagonisiert die Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K), reguliert P-AKT herunter und kontrolliert damit den Zellzyklus, die Apoptose, Zellwanderung und Stabilität des Genoms.
Klinisches Bild
Der Zeitpunkt der ersten Manifestation von klinischen Symptomen wird durch die jeweils vorliegende spezifische Krankheit bestimmt. Wichtigste klinische Komponente der PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrome ist das vorzeitige Auftreten von malignen Tumoren. Im Einzelnen betragen die Lebenszeitrisiken:
- 85 % für das Mammakarzinom der Frauen,
- 35 % für epitheliale Schilddrüsenkarzinome,
- 28 % für das Endometrium-Karzinom,
- 32 % für das Nierenzell-Karzinom,
- 10 % für das kolorektale Karzinom.
Die einzelnen Komponenten des PHTS treten in unterschiedlicher klinischer Symptomatik auf. Weiterhin begünstigen PTEN-Mutationen Tumoren wie das Endometrium-Karzinom und das Prostatakarzinom.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Bevacqua M et al. (2019) Off-Label Use of Sirolimus and Everolimus in a Pediatric Center: A Case Series and Review of the Literature. Paediatr Drugs 21:185-193.
- Eissing M et al.(2019) PTEN Hamartoma Tumor Syndrome and Immune Dysregulation. Transl Oncol 12:361-367.
- Golas MM et al.(2019) Looking for the hidden mutation: Bannayan-Riley-Ruvalcaba syndrome caused by constitutional and mosaic 10q23 microdeletions involving PTEN and BMPR1A. Am J Med Genet 179:1383-1389.
- Pilarski R et al. (2019) PTEN Hamartoma Tumor Syndrome: A Clinical Overview. Cancers (Basel)11:6
- Ghusayni R et al.(2018) Hemimegalencephaly with Bannayan-Riley-Ruvalcaba syndrome. Epileptic Disord 20:30-34.
Verweisende Artikel (4)
PTEN-Gen; SOLAMEN-Syndrom; Tumordispositionssyndrome monogen erbliche, Hautveränderungen (Übersicht); Typ2-segmentales PTEN-Hamartom-Syndrom;Weiterführende Artikel (6)
Bannayan-Riley-Ruvalcaba-Syndrom; Cowden-Syndrom; Hamartom; Lhermitte-Duclos-Syndrom; SOLAMEN-Syndrom; Typ2-segmentales PTEN-Hamartom-Syndrom;Disclaimer
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