Phenoxybenzamin

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

(±)--Benzyl-(2-chlorethyl)-(β-phenoxyisopropyl)-amin; CAS-Nummer: 59-96-1; Dibenzylin; (RS)-Benzyl-(2-chlorethyl)-(β-phenoxyisopropyl)-amin; (RS)-N-Benzyl-N-(2-chlorethyl)-1-(phenoxy)-2-aminopropan (IUPAC)

Einteilung

Phenoxybenzamin ist ein Arzneistoff, mit der Summenformel C18H22ClNO und einer molaren Masse von 303,83 g·mol−1, der zur Gruppe der Alphablocker (α-Sympatholytika; α-Rezeptor-Antagonisten) gehört. Phenoxybenzamin wirkt peripher blutgefäßerweiternd und wird als Antihypertensivum bei Phäochromozytom eingesetzt. Phenoxybenzamin ist die einzige Substanz, die in therapeutischen Dosen α1- und α2-Rezeptoren hemmt (Graefe et al. KH 2016).

Pharmakodynamik (Wirkung)

Die Wirkung in den arteriellen Gefäßen entfaltet Phenoxybenzamin durch eine irreversible und nicht-selektive Blockade von α1-Adrenozeptoren. Dadurch weiten sich die peripheren arteriellen Gefäße, der Gefäßwiderstand nimmt ab und Nachlast und Blutdruck sinken. Diese Effekte werden durch eine zentrale dämpfende Wirkung infolge einer Blockade von postsynaptischen α1-Adrenozeptoren und präsynaptischen α2-Adrenozeptoren über eine Senkung der Sympathikus-Aktivität verstärkt. Folgen sind unter anderem eine Vasodilatation und verstärkte gastrointestinale Aktivität.

Die positive Wirkung auf Blasenentleerungsstörungen infolge eines erhöhten α-adrenergen Tonus des Sphinkters ergibt sich ebenfalls aus der Alpha-Rezeptoren-Blockade. In Folge wird der Auslasswiderstand der Harnblase herabgesetzt und die Harnentleerung normalisiert.

Dosierung und Art der Anwendung

Entleerungsstörungen der Harnblase: Bei neurogenen Entleerungsstörungen der Harnblase wird Phenoxybenzamin von Erwachsenen kurzzeitig in einer Dosierung von initial 10 mg/Tag eingenommen. Die Dosierung kann langsam und mit einem Abstand von je 4-7 Tagen jeweils um 10 mg gesteigert werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 60 mg täglich, verteilt auf zwei bis drei Einzeldosen.

Präoperative Kontrolle des Blutdrucks bei Phäochromozytom: Die Therapie mit Phenoxybenzamin wird ein bis drei Wochen vor dem geplanten Eingriff mit einer initialen Dosis von 10 mg/Tag begonnen. Die Tagesdosis kann bis auf 100 mg /Tag gesteigert werden.

Unerwünschte Wirkungen

Nebenwirkungen können besonders zu Beginn der Behandlung auftreten. Die gravierendste und für Alpha-Rezeptoren- Blocker charakteristische Nebenwirkung ist die orthostatische Hypotonie. Nebenwirkungen nach Häufigkeit:

Sehr häufig:

  • Schwindel, Benommenheit
  • orthostatische Hypotension
  • Miosis
  • Reflextachykardie
  • Schwellung der Nasenschleimhaut.

Häufig:

  • ausgeprägte Hypotension.

Literatur
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  1. Graefe KH et al. Autonome Nervensystem. In: Graefe KH et al. (Eds) Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag Stuttgart S.97

Weiterführende Artikel (1)

Phäochromozytom;
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