Synonym(e)
Definition
Als Ehlers-Danlos-Syndrom (EDS) wird eine heterogene Gruppe von hereditären Bindegewebserkrankungen bezeichnet, deren klinische Hauptmerkmale durch eine Überdehnbarkeit der Haut sowie eine Hyperreflexität der Gelenke gekennzeichnet ist. Weiterhin sind je nach Erkrankungstyp und den zugrundeliegenden Genmutationen Gefäße, Muskeln, Bänder, Sehnen und innere Organe betroffen (Brinckmann J 2018).
Bisher sind 19 Genmutationen bekannt, die EDS auslösen. Die verschiedenen Mutationen führen zu einer Veränderung der Struktur, der Produktion oder der Verarbeitung von Kollagen oder von Proteinen, die mit Kollagen interagieren. Die Häufigkeit des Auftretens in der Bevölkerung wird mit 1:5.000 bis 1:10.000 angenommen, somit handelt es sich bei EDS um eine seltene Erkrankung (Orphan disease).
Bei dem sehr seltenen Myopathischen Ehlers-Danlos-Syndrom führen Mutationen im COL12A1 Gen, das auf Chromosom 6q13-q14 lokalisiert ist. Mutationen in diesem Gen führen zu einer angeborenen Muskelhypotonie und/oder an Muskelatrophie, die mit zunehmendem Alter fortschreitet. Proximale Gelenkkontrakturen und eine Gelenkhypermobilität distaler Gelenke können auftreten (Brady et al. 2017).
Klinisches Bild
Majorsymptome:
- Neuromuskuläres System: kongenitale muskuläre Hypotonie, muskuläre atrophie, Besserung mit zunehmendem Alter
- Skelettsystem: Proximale Gelenkkontrakturen an Ellbogen, Knie, Hüfte, Hypermobilität distaler Gelenke
Minorsymptome:
- Haut: Hyperelastizität, weiche teige Haut, atrophe Narben
- Neuromuskuläres System: verzögerte motorische Entwicklung Myopathie
Diagnose
Nachweis der Gendefekte;
Majorsymptom: kongenitale muskuläre Hypotonie, die sich mit zunehmendem Alter bessert +
ein weiteres Majorsymptom
oder
+ drei weitere Minorsymptome
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Brady A et al. (2017): Ehlers-Danlos Syndromes, rarer types. In: Ehlers-Danlos Society. American Journal of Medical Genetics 175C:70-115
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Verweisende Artikel (1)
COL12A1-Gen;Disclaimer
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