Lymphozyt

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Lymphocyte; Lymphozyten

Definition

Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Lymphozyten sind wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern. Ihr Anteil an den Gesamtleukozyten beträgt 25 bis 40%. Eine pathologische Erhöhung der Lymphozyten (>4000(ul)  nennt man Lymphozytose, eine pathologische Verminderung der Lymphozyten (<1500/ul) Lymphopenie.

Grundsätzlich unterscheidet man 2 Formen von Lymphozyten:

  • B-Lymphozyten und T-Lymphozyten.
  • B-Lymphozyten (B-Zellen):  reifen in der Lamina propria (MALT) und in den Lymphknoten heran und produzieren spezifische Antikörper gegen fremde Antigene.

Sie lassen sich weiter unterteilen in naive, d.h. nicht durch Antigene kontaktierte B-Zellen, Plasmablasten, Plasmazellen und B-Gedächtniszellen.

T-Lymphozyten (T-Zellen - Oberflächenantigen =CD3): reifen im Thymus heran (Thymozyten – Oberflächenantigen =CD1) und erkennen direkt fremde Zellen. Weitere Unterformen sind u.a. naive T-Zellen, T-Killerzellen, T-Helferzellen (Oberflächenantigen =CD4), T-Suppressorzellen - Oberflächenantigen =CD8), Regulatorische T-Zellen (Treg) , T-Gedächtniszellen, Th-17 Zellen. 

T-Helferzellen werden aus funktionellen Gründen in Th1-Zellen und Th2-Zellen unterteilt (s.u. Th-Zelle). 

Die T-Effektorzellen bilden in ihrer Gesamtheit für das zelluläre Immunsystem , B-Lymphozyten zusammen mit Plasmazellen das humorale Immunsystem. S.a. Immundefekte (D84.9)

Einteilung

Grundsätzlich und aus funktionellen Gründen unterscheidet man 2 Formen von Lymphozyten:  B-Lymphozyten und T-Lymphozyten.

  • B-Lymphozyten (B-Zellen - Oberflächenantigen = CD14,CD19+79+20, Zellzahl 70-210 Zellen/ul): reifen in der Lamina propria des Darmepithels (MALT) und in den Lymphknoten heran und produzieren spezifische Antikörper gegen fremde Antigene. B-Lymphozyten  lassen sich weiter unterteilen in naive, d.h. nicht durch Antigene kontaktierte B-Zellen, Plasmablasten, Plasmazellen und B-Gedächtniszellen.
  • T-Lymphozyten (T-Zellen - Oberflächenantigen = CD3, Zellzahl 750-130 Zellen/ul ): reifen im Thymus heran (Thymozyten – Oberflächenantigen = CD1) und erkennen direkt fremde Zellen. Unterformen der T-Lymphozyten sind: naive T-Lymphozyten, zytotxische T-Lymphozyten (Tc-Zellen), T-Helferzellen ( Th-Zellen - Oberflächenantigen = CD4), T-Suppressor-Lymphozyten (Oberflächenantigen = CD8), Regulatorische T-Zellen (Treg), T-Gedächtniszellen, Th-17-Lymphozyten. 
  • T-Helferzellen werden aus funktionellen Gründen in Th1-Zellen und Th2-Zellen unterteilt. Beide Zellsysteme zeichnen sich durch ein eigenes Zytokinmuster aus. Ihre Zellzahl liegt bei 500-900 Zellen/ul.

Eine pathologische Erhöhung der Lymphozyten (>4000(ul) wird als Lymphozytose, eine pathologische Verminderung der Lymphozyten (<1500/ul) als Lymphopenie bezeichnet.

Die T-Effektorzellen bilden in ihrer Gesamtheit das zelluläre Immunsystem, B-Lymphozyten zusammen mit Plasmazellen das humorale Immunsystem. S.a. Immundefekte (D84.9)

Allgemeine Information

Normwert (Lymphozyten gesamt): 1.500 - 4.000/µl (15 und 50 %)

B-Lymphozyten: B-Lymphozyten produzieren nach geeigneter Stimulation spezielle, gegen bestimmte Erreger oder schädigende Stoffe gerichtete, Antikörper. Sie gehören somit zur spezifischen Abwehr. Schon beim Erstkontakt mit einem Antigen sind antigenspezifische B-Zellen mit spezifischen monomeren Rezeptormolekülen der Klasse IgM verfügbar. Ein antigener Reiz führt zur Expression von allergenspezifischen Antikörpern bestimmter Immunglobulinklassen auf der Zellmembran (IgM, bzw. Wechsel von IgM zu den Immunglobulinklassen IgD, IgG, IgA oder IgE).

  • B-Gedächtniszellen (Memory-Zellen): bei langanhaltender Antigenstimulation werden B-Gedächtniszellen ausgebildet, die auf spezifische Antigene bei Reexposition schneller reagieren können.
  • Plasmazellen (Spezialisierung auf Antikörperproduktion).

T-Lymphozyten: dienen der Koordination von spezifischer und unspezifischer Abwehr.

  • T4-Helferzellen: Aktivierung von Plasmazellen und Killerzellen. Sie erkennen Antigene auf den Antigen präsentierenden Zellen in Verbindung mit MHC-Klasse-II-Molekülen. Weiterhin induzieren sie die zellvermittelte und humorale Immunantwort, stimulieren die Zytokinausschüttung, z.B. von IL-2, IFN-γ, TNF-α, IL-5, IL-17.  
  • T8-Suppressorzellen: Erkennung endogener Peptidantigene (in Verbindung mit MHC-Klasse-I-Molekülen). Hierzu sind 2 Signale für die Aktivierung notwendig: Zytokinstimulation durch T4-Helferzellen sowie spezifische Erkennung des auf der Zielzelle exprimierten Peptidantigen/MCH-Klasse-I-Komplexes.
  • T-Regulatorzellen (Treg): Hemmung der Immunantwort; Hemmung der Funktion von B-Zellen und anderen T- Zellen).
  • T-Killerzellen (zytotoxische T-Zellen): Erkennung und Zerstörung von durch Viren befallenen Körperzellen und von Tumorzellen, indem sie auf bestimmte Antigene der befallenen Zellen reagieren.
  • Th17-Zellen: bei diesen handelt es sich um eine eigene Gruppe von T-Zellen mit einem eigenständigen Differenzierungsweg und Zytokinmuster. Die Modulation des Th-17 Zytokinprofils spielt in der Behandlung der Psoriasis eine wesentliche Rolle.
     

Literatur
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  1. Doitsh G et al. (2016) How CD4 T Cells Are Lost During HIV Infection.
    Cell Host Microbe 19:280-291.
  2.  Weaver CT et al. (2007) IL-17 family cytokines and the expanding diversity of effector T cell lineages. Annu Rev Immunol 25:821-852.
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