Lariat-Intron

Begriff aus der Genetik. Als Lariat-Intron wird eine spezielle molekulare Struktur bezeichnet, die während des Spleißprozesses in der prä-mRNA-Transkription entsteht. Lariat-Intron bezeichnet die Form, die ein Intron annimmt, nachdem es aus der prä-mRNA herausgeschnitten wurde. Das Lariat-Intron ist eine temporäre Struktur, die eine wichtige Funktion bei der Entfernung nicht-codierender Sequenzen aus der prä-mRNA hat. Diese besondere  Struktur trägt zur korrekten Verarbeitung der mRNA bei, die für die anschließende Proteinproduktion erforderlich ist.

Hauptmerkmale und Funktionen des Lariat-Introns:

• Struktur: Der Lariat sieht aus wie ein geschlossener Ring oder eine Schlaufe. Die besondere Schlaufenstruktur entsteht durch eine chemische Reaktion, bei der das 5'-Ende des Introns mit einem Nukleotid im Inneren des Introns verbunden wird. Diese spezielle Verbindung wird als 2'-5'-Phosphodiesterbindung bezeichnet.
• Entstehung: Der Lariat wird während des Spleißprozesses gebildet, wenn das Spleißosom die prä-mRNA bearbeitet. Es schneidet das Intron an den Akzeptor- und Donorstellen und bildet so die Lariat-Struktur.

Die Bildung des Lariat-Introns ist ein entscheidender Schritt im Prozess des Spleißens, da es dem Spleißosom ermöglicht, das Intron effizient aus der prä-mRNA zu entfernen. Die Lariat-Struktur hilft, das Intron von den Exons zu isolieren.

Stabilität: Ein Lariat-Intron wird in der Regel schnell abgebaut, nachdem es aus der prä-mRNA entfernt wurde. Dieser Abbau ist wichtig, um sicherzustellen, dass die nicht-codierenden Sequenzen nicht in die reife mRNA gelangen.

Regulation: Die Lariat-Form kann auch eine Rolle bei der Regulation des Spleißens und der Genexpression spielen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Art und Weise, wie das Spleißosom arbeitet und Introns entfernt werden, von verschiedenen zellulären Faktoren beeinflusst wird, die möglicherweise an der Bildung von Lariat-Strukturen beteiligt sind.