Definition
Bei der Hypokalzämie (s. u. Calcium) beträgt die Plasmakalziumkonzentration < 2,2 mmol/l, wobei sowohl das proteingebundene als auch das ionisierte Kalzium betroffen sein kann.
Ätiopathogenese
Das proteingebundene Kalzium kann vermindert sein:
- bei Hypalbuminämie durch nephrotisches Syndrom oder auch
- bei Malnutrition (ionisiertes Kalzium normal).
Erniedrigtes ionisiertes Kalzium kann:
- bedingt sein durch Nebenschilddrüsenunterfunktion und Vitamin-D-Mangel (PHT hoch, Phosphat niedrig)
- weiterhin bei Therapie mit Antikonvulsiva (z.B. Phenytoin) und bei Pankreatitis.
- Bei gleichzeitig niedrigem Magnesiumspiegel kann ursächlich Alkoholismus, ein Malabsorptionssyndrom vorliegen. Auch Medikamente können diese Konstellation hervorrufen (Schleifendiuretika, Gentamicin, Cisplatin).
Klinisches Bild
Hauptsymptom ist die verstärkte Erregbarkeit des kompletten Nervensystems was Krampfanfälle bei erhaltenem Bewusstsein, Pfötchenstellung, Stimmritzenkrampf) Spasmen und Parästhesien nach sich ziehen kann (Hypokalzämische Tetanie).
Chvostek-Zeichen: Beim Beklopfen des N. facialis im Bereichd er Wange wird im positiven Fall ein Zucken der Mundwinkel ausgelöst.
Trousseau-Zeichen: Nach Anlegen einer Blutdruckmanschette am Arm kommt es im positiven Fall zur Pfötchenstellung. Diese klinischen Zeichen treten aber eher bei ausgeprägten Hypokalzämien auf. Chronische und milde Formen verlaufen meist symptomlos.
Therapie
Kausal
Symptomatisch : Bei Tetanie: Kalzium i.v. (z.B. 10ml Calciumglukonat 10% langsam i.v.); evtl. Ausgleich eines bestehenden Magnesiummangels
Langzeitbehandlung: Orale Substitution von Kalzium, evtl. + Vitamin D
Verweisende Artikel (1)
Gestationsdiabetes;Weiterführende Artikel (1)
Calcium;Disclaimer
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