Hämolysezeichen

Autor: Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 22.08.2024

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Allgemeine Information

Die Hauptsymptome einer Hämolyse sind:

- Hämoglobinurie und Ikterus (Aulbert 2008).

 

Bei einer akuten Hämolyse können auftreten:

- Tachykardie

- Palpitationen

- Belastungsdyspnoe (Berger 2010)

 

Bei der chronischen Hämolyse bestehen i. d. R. kaum Symptome. Selbst Hämoglobinwerte bis zu 6 – 8 mg / dl werden toleriert. Ansonsten können bestehen:

- geringgradiger Ikterus

- Splenomegalie (Berger 2010)

- Herzrasen bei Anstrengungen (Kasper 2015)

- Neigung zu Thrombosen

-Auftreten von Pigment- Gallensteinen

- allgemeine Symptome einer Anämie wie z. B. Minderung der Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Belastungsdyspnoe (Herold 2022)

 

Bei der hämolytischen Krise, einer akuten Notfallsituation, können zusätzlich auftreten:

- Kollaps

- Ikterus mit Hyperbilirubinämie; typisch für die Hämolyse sind ein stark erhöhtes indirektes Bilirubin und ein normwertiges direktes Bilirubin (Herold 2022)

- rascher Hb Abfall

- Hämoglobinurie (Herold 2022)

- Schüttelfrost

- Fieber

- Schmerzen im Rücken, Abdomen, Kopf (Berger 2010)

 

Bei einer intravasalen Hämolyse, bei der es zu einer raschen Freisetzung von freiem Hämoglobin kommt, findet man häufig akute Rückenschmerzen, Hämoglobinurie mit Auftreten von freiem Hämoglobin im Urin und eventuell einsetzendes Nierenversagen (Kasper 2015).

Labor

Laborchemisch zählen zu den typischen Laborzeichen einer Hämolyse:

- Anstieg des LDH

- Anstieg der Retikulozyten

- Anstieg des indirekten Bilirubins (Renz 2009)

- Anstieg des Serumeisens (Knoche 2019) 

- Abfall des Haptoglobins (Witzens Harig 2023) Haptoglobin ist bei einer intravasalen Hämolyse rascher erniedrigt als bei der extravasalen (Renz 2009).

- positiver Coombs Test: Bei einer Autoimmunhämolyse (AIHA) ist in bis zu 97 % der Fälle ein Coombs- Test positiv

 

Es kommt außerdem zu einer Veränderung der Erythrozyten- Morphologie, die sich abhängig von der Ursache der Hämolyse äußern kann in:

- kugeliger Form bei Sphärozytose

- Agglutination bei autoimmuner Hämolyse

- Fragmentozyten bei künstlicher Herzklappe

- Nachweis von Heinz- Innenkörperchen bei Glukose- 6- Phosphat- Dehydrogenase- Mangel

- Nachweis von Targetzellen bei Thalassämie

- intraerythrozytären Parasiten bei Malaria (Knoche 2019) 

Literatur
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  1. Aulbert E, Nauck F, Radbruch L (2008) Lehrbuch der Palliativmedizin. Schattauer Verlag Stuttgart / New York 395, 401
  2. Berger D P, Engelhardt R, Mertelsmann R, Engelhardt M, Henß H (2010) Das rote Buch: Hämatologie und Internistische Onkologie. Ecomed Verlag 498, 516
  3. Herold G et al. (2022) Innere Medizin. Herold Verlag 44, 45
  4. Kasper D L, Fauci A S, Hauser S L, Longo D L, Jameson J L, Loscalzo J et al. (2015) Harrison‘s Principles of Internal Medicine. Mc Graw Hill Education 393
  5. Knoche T, Rey J (2019) Lernkarten Innere Medizin. Elsevier Urban und Fischer Verlag 53
  6. Renz H (2009) Praktische Labordiagnostik. Walter de Gruyter Verlag Berlin 172, 174
  7. Witzens- Harig M (2023) Hämolytische Anämien – Überblick. Thieme via medici
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