Fosinopril

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

CAS-Nummer: 98048-97-6

Definition

Fosinopril ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten Angiotensin-Conversions-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer). Fosinopril ist ein Prodrug.  Die Substanz ist abgeleitet vom ersten ACE-Hemmer Captopril und hat hinsichtlich der Nebenwirkungen einige Vorteile. Mittlere Halbwertszeit: ca. 12.0 h.

Pharmakodynamik (Wirkung)

ACE-Hemmer hemmen das Angiotensin-Conversions-Enzym-Hemmer (ACE), ein Peptidase, die an der Umwandlung von Angiotensin-I in Angiotensin-II beteiligt ist. Angiotensin-II ist eine körpereigene Substanz, die sich an die Rezeptoren der Blutgefäße bindet und so zu einer Gefäßverengung führt. Das Ergebnis ist ein Blutdruckanstieg. Fosinopril verhindert die Bildung von Angiotensin-II und bewirkt so eine Entspannung der Blutgefäße und eine Senkung des Blutdrucks. Darüberhinaus entwickelt es Wirkungen am Herz, die zu einer Ökonomisierung der Herzarbeit führen.

In der Leber wird das Prodrug Fosinopril, in Fosinoprilat umgewandelt (hepatische –Esterhydrolyse). Die höchsten Spiegel der aktiven Form finden sich nach ungefähr vier Stunden im Blut. Die Ausscheidung von Fosinopril und Fosinoprilat erfolgt über die Nieren mit dem Urin.

Indikation

Fosinopril wird angewendet bei

  • nicht organbedingtem Bluthochdruck (essenzielle Hypertonie)
  • gering bis mäßig ausgeprägter Herzinsuffizienz (NYHA II bis III) nach akutem (2 bis 9 Tage altem) Herzinfarkt,
  • Patienten mit nicht-diabetischer glomerulärer Nephropathie (Kreatinin-Clearance < 70 ml/min/1,73 m2, Eiweißausscheidung im Urin > 1 g/Tag) - insbesondere, wenn gleichzeitig ein arterieller Bluthochdruck vorliegt.
  • Nierenerkrankungen in Verbindung mit einem Diabetes (glomeruläre diabetische Nephropathie mit Mikroalbuminurie oder Makroproteinämie)
  • im Anschluss an einen Herzinfarkt (Myokardinfarkt) mit konsekutiver Herzinsuffizienz
  • Patienten mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko, beispielsweise bei manifeste koronare Herzkrankheit), bei einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit mindestens einem zusätzlichen Risikofaktor, bei Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen (periphere arterielle Verschlusskrankheit) oder einem Schlaganfall in der Vorgeschichte.

Komplikation(en)

Allergien gegen Fosinopril, einen anderen ACE-Hemmer 

Bei angioneurotischem Ödem in der Anamnese

Dialysepatienten

Nierenarterienstenose

während der letzten 6 Monate einer Schwangerschaft

bei gleichzeitiger Einnahme von Aliskiren (Renin-Inhibitor)

Schwangerschaft

Fosinopril sollte in einer Schwangerschaft abgesetzt werden. Nach dem 3. Schwangerschaftsmonat kann es zu schweren Schädigungen des ungeborenen Kindes kommen.

Stillzeit: Die Einnahme von Fosinopril wird stillenden Müttern nicht empfohlen.

Dosierung und Art der Anwendung

Sinnvoll ist, die Therapie mit Fosinopril zunächst mit kleinen Dosen zu beginnen und diese dann über mehrere Wochen bis zur gewünschten Erhaltungsdosis zu steigern.

Wechselwirkungen

Die Anwendung in Kombination mit anderen Wirkstoffen gegen Bluthochdruck, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) wirken, sollte nur in besonderen Einzelfällen erfolgen, z.B. Aliskiren (Renin-Antagonist) und Sartane wie Candesartan, Losartan oder Valsartan (Angiotensin-II-Hemmer).

Bei der kombinierten Einnahme von Fosinopril und kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (wie Spironolacton, Triamteren, Amilorid) oder Kaliumpräparaten kann es zu stark erhöhten Kalium-Blutspiegeln kommen.

Die Anwendung von trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und weiteren Anästhesie-Medikamenten kann ebenfalls zu einem verstärkten Blutdruckabfall führen. Die Einnahme des Stimmungsstabilisators Lithium sollte mittels Blutspiegelkontrollen überwacht werden.

Die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika (wie ASS oder Ibuprofen) kann die Wirkung von Fosinopril abschwächen.

Präparate

Es sind derzeit ausschliesslich Fixkombinationen mit Hydrochlorothiazid auf dem Markt (Generika).

Weiterführende Artikel (1)

ACE-Hemmer;
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