Cannabinol

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

6,6,9-trimethyl-3-pentylbenzo[c]chromen-1-ol; Cannabinolum; CAS-Nummer: 521-35-7

Definition

Cannabinol (CBN), ein Cannabinoid mit der Summenformel C21H26O2,  war das erste Cannabinoid, das 1899 identifiziert und aus Cannabis isoliert wurde. Cannabinol ist das nicht-enzymatische Oxidationsnebenprodukt von Tetrahydrocannabinol, kommt allerdings nur in geringen Mengen in Cannabis indica vor. Wenn Cannabis über einen längeren Zeitraum Luft oder ultraviolettem Licht (z. B. im Sonnenlicht) ausgesetzt ist, wandelt sich THCA in Cannabinolsäure (CBNA) um. CBN wird dann durch Decarboxylierung von CBNA gebildet. Abgebaute oder oxidierte Cannabis Produkte wie traditionell hergestelltes Haschisch enthalten CBN in relevanter Konzentration.

Vorkommen

Cannabinoide sind eine kollektive Gruppe von Verbindungen, die auf Cannabinoid-Rezeptoren wirken. Dazu gehören pflanzliche Phytocannabinoide, synthetische Cannabinoide und endogen gebildete Endocannabinoide.  Cannabinol bindet als partieller Agonist, bevorzugt an den Cannabinoid-G-Protein-gekoppelten Rezeptor CB2, der hauptsächlich auf einer Vielzahl von Immunzellen, wie T-Zellen, B-Zellen, Makrophagen und dendritischen Zellen, aber auch auf Keratinozyten exprimiert wird (Wilkinson JDet al.  2007). Die Stimulation der CB2-Rezeptoren durch Cannabinol kann sowohl die Apoptose in diesen Zellen auslösen als auch die Produktion einer Vielzahl von Zytokinen hemmen. An CB1-Rezeptoren bindet Cannabinol nur schwach. Die Substanz übt eine schwache psychotrope Wirkung (Sheriff Tet al. 2020).

Anwendungsgebiet/Verwendung

In Tier- und Humanstudien zeigte es sich, dass CBN sedierend und antikonvulsiv wirkt. Die Substanz wirkt signifikant immunsuppressiv, entzündungshemmend und antimikrobiell. Cannabinoid (CB)-Rezeptoren sind in der menschlichen Haut vorhanden. Anandamid, ein endogener CB-Rezeptor-Ligand, hemmt die epidermale Keratinozytendifferenzierung. CBN hemmt die Aktivität einer Reihe von Enzymen, darunter der Cyclooxygenase, der Lipoxygenase und eine Reihe von Cytochrom P450 (CYP)-Enzymen (z. B., CYP1A1, CYP1A2, CYP2B6, CYP2C9, CYP3A4, CYP3A5, CYP2A6, CYP2D6, CYP1B1, und CYP3A7). Weiterhin kann CBN kann die Aktivität von Phospholipasen stimulieren.

CBN hat das Potenzial in topischen Anwendungen wirksam zu sein. Bei lokaler Applikation wird CBN in relevantem Umfang resorbiert (Stinchcomb AL et al. 2004). 

Hemmung der Keratinozytenproliferation: Die pflanzlichen Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabinol, Cannabidiol, Cannabinol und Cannabigerol hemmen konzentrationsabhängig die Proliferation einer hyperproliferierenden menschlichen Keratinozyten-Zelllinie  (Wilkinson J et al. 2007).

CBN stimuliert die Rekrutierung von ruhenden mesenchymalen Stammzellen im Knochenmark und fördert die Knochenbildung.

Literatur
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  1. Casiraghi A et al. (2020) Topical Administration of Cannabidiol: Influence of Vehicle-Related Aspects on Skin Permeation Process. Pharmaceuticals (Basel)13: 337
  2. Eagleston LRM et al. (2018) Cannabinoids in dermatology: a scoping review. Dermatol Online J 24:13030/qt7pn8c0sb.
  3. Kelly BF et al. (2021) Cannabinoid Toxicity. StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing  PMID: 29489164.
  4. Sheriff Tet al. (2020) The potential role of cannabinoids in dermatology. J Dermatolog Treat 31:839-845
  5. Stinchcomb AL et al. (2004) Human skin permeation of Delta8-tetrahydrocannabinol, cannabidiol and cannabinol. J Pharm Pharmacol 56:291-297.
  6. Wilkinson JDet al. (2007) Cannabinoids inhibit human keratinocyte proliferation through a non-CB1/CB2 mechanism and have a potential therapeutic value in the treatment of psoriasis. J Dermatol Sci 45:87-92.

Verweisende Artikel (4)

Cannabigerol ; Cannabinoide; Cannabinoide; Cannabis;
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