Synonym(e)
Definition
Die rekurrierende aphthöse Stomatitis (Mundgeschwür), ist gekennzeichnet durch schmerzhafte Schleimhautgeschwüre in nicht verhornten Bereichen von Mund und Rachen (Bijelić B et al. 2019).
Ätiopathogenese
Obwohl keine einzelne identifizierbare Ursache festgestellt werden konnte, geht man davon aus, dass die Ätiologie der aphthösen Stomatitis multifaktoriell ist (Ship II 1966)]. Diese Erkrankung wird mit Autoimmunerkrankungen wie Morbus Behcet, entzündlichen Darmerkrankungen, Glutensensitivität (CD) und SLE sowie mit diversen dermatologischen Erkrankungen, Mangelernährung (z. B. Vitamin-B12-, Folat- und Eisenmangel), Infektionen (z. B. HIV) und bestimmten Medikamenten (z. B. Methotrexat) in Verbindung gebracht.
In einer Meta-Analyse (Nieri M et al. 2017) wiesen die Autoren eine höhere Prävalenz der Rekurrierenden aphthöse Stomatis (RAS) bei CD-Patienten im Vergleich zu Gesunden nach (OR: 3,79, 95%CI: 2,67-5,3). Diese Assoziation wurde in pädiatrischen Populationen nachgewiesen.
Ein lokales Trauma, z. B. ein versehentlicher Biss auf die Zunge, ist ebenfalls ein häufiger Auslöser der Erkrnakung (Gasmi Benahmed A et al. 2021).
Weiterhin charakterisiert RAS die Behçet-Erkrankung. Atypische schwere Ras können als monitorische Zeichen einer HIV-Infektion auf (Plewa MC et al. 2024).
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Pathophysiologie
T-Zell-vermittelte Immunstörungen und die Sekretion von Zytokinen wie TNF-alpha spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von aphthösen Ulzera (Albrektson M et al. 2014).
Klinisches Bild
Aphthöse Ulzera sind durch ihre runde bis ovale Form gekennzeichnet, mit kraterartigen Defekten mit gelblich-grauem Grund und erythematösen Rändern. Die Ulzera können sich in verschiedenen Formen manifestieren, darunter kleinere Geschwüre (die häufigsten), größere Geschwüre und herpetiforme Geschwüre (26Shakeri R et al. 2009).
Klinische Studien: In einer Studie von Shakeri et al. im Iran wurden 247 Patienten mit rezidivierenden aphthösen Ulzera untersucht. Bei einer Untergruppe von Patienten (2,83 %) kam es innerhalb von sechs Monaten nach Einführung einer strengen GFD (Gluten-freien Diät) zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome. Diese Verbesserung wurde auch in Fällen beobachtet, die nicht auf eine konventionelle Anti-Aphthen-Behandlung ansprachen (Ferguson R et al. 1976).
In einer weiteren Studie von Ferguson et al. in Birmingham wurden ähnlichen Ergebnisse erzielt mit dem Hinweis auf eine ursächliche Glutensensitivität für aphthöse Geschwüre. Eine Studie von Wray an 20 Patienten mit rezidivierender aphthöser Stomatitis, die alle eine GFD einhielten, ergab bei 25 % der Patienten ein günstiges Ansprechen, was auf eine Glutensensitivität auch ohne Enteropathie schließen lässt (28Wray D 1981). Eine Meta-Analyse zeigte, dass Patienten mit CD im Vergleich zu gesunden Personen signifikant häufiger an aphthöser Stomatitis erkrankten (OR=3,79, 95% CI=2,67-5,39) [30]. Darüber hinaus empfahlen Ferguson et al. ein Screening auf Folat-, B12- und Eisenmangel bei Patienten mit rezidivierenden Aphthen, wobei eine jejunale Biopsie nur bei Anzeichen einer Malabsorption durchgeführt werden sollte.
Therapie
Die Behandlung der aphthösen Stomatitis konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und umfasst die Anwendung von topischen Kortikosteroiden, antimikrobiellen Mitteln und Anästhetika. Die oben genannten Studien deuten darauf hin, dass ein Screening auf Vitaminmangel und serologische Marker die Bewertung und Behandlung von aphthösen Geschwüren verbessern könnte.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Akintoye SO et al. (2014) Recurrent aphthous stomatitis. Dent Clin North Am 58:281-297.
- Albrektson M et al. (2014) Recurrent aphthous stomatitis and pain management with low-level laser therapy: a randomized controlled trial. Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol 117:590-594.
- Bijelić B et al. (2019) Celiac disease-specific and inflammatory bowel disease-related antibodies in patients with recurrent aphthous stomatitis. Immunobiology 224:75-79.
- Ferguson R et al. (1976) Jejunal mucosal abnormalities in patients with recurrent aphthous ulceration. Br Med J 1:11-13.
- Gasmi Benahmed A et al. (2021) Oral aphthous: pathophysiology, clinical aspects and medical treatment. Arch Razi Inst 76:1155-1163.
- Nieri M et al. (2017) Enamel defects and aphthous stomatitis in celiac and healthy subjects: systematic review and meta-analysis of controlled studies. J Dent 65:1-10.
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Plewa MC et al. (2024) Recurrent Aphthous Stomatitis. 2023 Nov 13. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2024 Jan–. PMID: 28613713.
- Shakeri R et al. (2009) Gluten sensitivity enteropathy in patients with recurrent aphthous stomatitis. BMC Gastroenterol 9:44.
- Ship II (1966) Socioeconomic status and recurrent aphthous ulcers. J Am Dent Assoc73:120-123.
- Wray D (1981) Gluten-sensitive recurrent aphthous stomatitis. Dig Dis Sci 26:737-740.
Verweisende Artikel (1)
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