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Antinukleäre Antikörper $$$
Synonym(e)
Definition
ANA sind die für die Diagnostik wichtige Antikörper (gamma-Globuline); sie umfassen alle Auto-Antikörper gegen nukleäre Antigene im Zellkern und im Zytoplasma. Der Begriff "ANA" umfasst, im Gegensatz zu der ursprünglichen Defintion, auch Antikörper gegen zytoplasmatische und mitochondriale Zielantigene. ANA umfassen z.B. DNA, Histone (H1, H2A, H2B, H3, H4), DNA-Histonkomplexe, Ribonucleoproteine (U1-RNP, Sm, La (SS-B), Ro (SS-A), Jo-1 (Histidyl-t-RNA-Transferase)) und Nicht-Histon-Proteine (Zentromer-AK, Scl-70, PM-1, Mi-2).
S.a. Autoantikörper.
Eine diagnostisch wichtige Untergruppe bilden die extrahierbaren antinukleären Antikörper (ENA).
Allgemeine Information
Nachweis durch Indirekte Immunfluoreszenzverfahren (gilt als Goldstandard); das Substrat bilden HEp-2-Zellen. Das Fluoreszenzmuster gibt Hinweise auf die Spezifität des Antikörpers. Es werden nukleäre, zytoplasmatische und mitotische Muster unterschieden. Die Befundung erfolgt nach ICAP einem internationalen Standard (ICAP= International Consensus on Antinuclear Antibody Pattern), der 20 diskrete Fluoreszenzmuster unterscheidet (ICAP-Code).
Weiterhin können ELISA-Techniken sowie Immunoblot- Verfahren (Western-Blot) eingesetzt werden.
Normwert: Der Normwert ist positiv ab Titer 1 : 160 (ANA mit niedriger Affinität werden häufig auch bei Gesunden nachgewiesen).
Pathologisch erhöht: Felty-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes, Autoimmunhepatitis, arzneimittelinduzierter, diskoider und subakuter kutaner Lupus erythematodes, systemische Sklerose, multiple nicht entzündliche Erkrankungen, juvenile chronische Arthritis, Poly-/Dermatomyositis.
Vorkommen
Bei älteren Menschen positive Befunde ohne nachweisbare Erkrankung (Häufigkeit je nach Literatur schwankend. Bis zu 30% bei Menschen > 60 Jahre; bis zu 8% bei Menscheen <60 Jahre).
- Erkrankungen, bei denen ANA-Bestimmung für Diagnostik/Verlaufskontrolle wichtig sind:
- Systemischer Lupus erythematodes (95-100%)
- Medikamenten-induzierter LE (95-100%)
- Angeborener Lupus erythematodes
- Systemische Sklerodermie
- Polymyositis (meist Jo-1 positiv)
- Dermatomyositis (meist Jo-1 positiv)
- Primäres Sjögren Syndrom (meist SS-A (Ro) und SS-B-(La) positiv
- Mixed Connective Tissue Disease (meist RNP-positiv, typischerweise in hoher Konzentration).
- CREST-Syndrom (meist Zentromer-positiv).
- ANA können als Begleitphänomen vorhanden sein; sie haben keine diagnostische Bedeutung bei folgenden Erkrankungen:
- Chronisch aktive Hepatitis (v.a. bei Hepatitis C)
- Polyarthritis, chronische (rheumatoide Arthritis) ("Rheuma")
- Arthritis, psoriatische
- Felty-Syndrom (60-95%)
- Hämolytische Anämie (50%)
- Juvenile chronische Arthritis
- Rheumatoide Arthritis ( 20-50%)
- Polyarteriitis nodosa, systemische (20%)
- Lungenfibrose (fibrosierende Alveolitis)
- Myasthenia Gravis
- Primär biliäre Zirrhose (40%)
- alkholtoxische Leberzirrhose (30%)
- Autoimmunhepatitis (60-100%)
- Virushepatitis (30%)
- Malaria (30%)
- Leukämien (30-70%)
- Sarkoidose.