Amilorid

Autor:Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

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Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

CAS-Nummer: 2609-46-3; Guanamprazin

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Definition

Amilorid gehört (wie Triamteren)zu den kaliumsparenden Diuretika und ist zur Blutdrucksenkung bei arterieller Hypertonie, zur Entlastung bei Herzinsuffizienz und zur Therapie von Ödemen zugelassen. Amilorid wird mit anderen Thiaziddiuretika wie Bemetizid, Hydrochlorothiazid und Xipamid oder auch Schleifendiuretika kombiniert.

Wirkungsspektrum

Pharmakologisch ist Amilorid (Summenformel: C6H8ClN70) ein Pyrazinderivat. Es enthält wieterhin eine Guanidino-Gruppe. Amilorid hemmt den Aldosteron-abhängigen epithelialen Natriumkanal im spätdistalen Tubulus des Nephrons. In diesem Teil des Tubulussystems werden Natriumionen passiv aus dem Harn resorbiert. Dies geschieht im Austausch mit Kaliumionen. Wird nun die Natriumresorption durch Blockade des Kanals gehemmt so erhöht sich die Ausscheidung von Natriumionen über die Nieren. Sekundär wird die Kaliumausscheidung verringert. Mit dem Natrium wird gleichzeitig Wasser und damit vermehrt Urin ausgeschieden (Natrium bindet Wasser in einer Hydrathülle).

Ausgeschieden werden Amilorid und seine Stoffwechselprodukte zu 50% über die Nieren und zu 50% über den Stuhl. Die Halbwertszeit liegt bei etwa 18 h.

Unerwünschte Wirkungen

Allg:

  • Exsikkose
  • Natrium-Mangel 
  • Anstieg des Harnstoff-Spiegels im Blut,

Ophthalmologische UAW:

  • Sehstörungen wie Verschlechterung einer bestehenden Kurzsichtigkeit
  • Xerophthalmie
  • Glaukom

Dermatologische UAW:

  • Pruritus
  • Hautrötungen
  • Exantheme
  • Urtikaria
  • Photosensibilität
  • Lupus erythematodes
  • Vermehrtes Schwitzen (Hyperhidrose)

Elektrolytstörungen

Stoffwechselstörungen

  • Anstieg des Blutzuckerwertes
  • Glukosurie
  • Anstieg der Blutfette
  • Anstieg der Harnsäurekonzentration

Hämatologische UAW

  • Leukopenie
  • Anämie

Kardiologische UAW:

  • Herzrythmusstörungen
  • Hyperkaliämie (diese Gefahr besteht v.a. bei Patienten mit Diabetes mellitus und eingeschränkter Nierenfunktion oder metabolischer Azidose
  • Bei Patienten mit Leberzirrhose besteht die Gefahr einer megaloblastären Anämie

Wechselwirkungen

Kombination mit anderen Antihypertensiva verstärkt den blutdrucksenkenden Effekt

Nicht steroidale Antiphlogistika können die Wirkung von Amilorid hemmen

Kontraindikation

Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff

Kaliummangel

Schwangerschaft und Stillzeit

Präparate

Moduretic®, Amiloretik®,

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024