HyperkalzämieE83.58
Synonym(e)
Definition
Eine Hyperkalzämie ist eine Elektrolytstörung und wird bei Erwachsenen definiert als Gesamtkalzium i.S. >2,7nmol/l; ionisiertes Kalzium > 1,3nmol/l
Ätiopathogenese
Die Ursachen von über 80% der Hyperkalzämien sind auf Malignome mit osteoklastischen Metastasen und Nebenschilddrüsenüberfunktion zurückzuführen.
Seltener kommen unter anderem Immobilisation bei Osteoporose, Sarkoidose und schwere Frakturen in Frage.
Familiäre Hyerkalzämien:
- Idiopathische infantile Hyperkalzämie: Mutation von CYP24A1.
- Familiäre hypokalzurische Hyperkalzämie (FHH): Autosomal dominante Mutation mit Störungen im Signalweg des Kalzium-Sensing-Rezeptors.
Klinisches Bild
Evtl. Symptome einer zugrundeliegenden Tumorerkrankung.
Hyperkalzämiesymptome:
- Niere: Polyurie und Polydipsie (renaler Diabetes insipidus) – unbehandelt kann es zu Exsikkose, Anurie, Nephrolithiasis und Nephrokalziose kommen
- Nervensystem: Kopfschmerzen, Psychosen, Somnolenz bis hin zum Koma
- Gastro-intestinale Symptomen: Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsabnahme
- Sonstiges: Knochenschmerzen und Herzrhythmusstörungen.
Hinweis(e)
Hyperkalzämische Krise bei Serumkalzium > 3,5mmol/l (Polyurie, Polydipsie, Niereninsuffizienz, Erbrechen, Exsikkose mit Hyperpyrexie, psychotische Erscheinungen bis hin zum Koma.
Hinweis(e)
Forcierte Diurese, Kalziumzufuhr stoppen, bei tumorinduzierter Hyperkalzämie. Biphosphonate