Definition
Gentechnologisch hergestellter, humanisierter, monoklonaler IgG1-Kappa-Antikörper, der spezifisch an das 21- bis 28-kDa-Glykoprotein CD52 auf der Zelloberfläche von Lymphozyten bindet. CD52 ist ein Oberflächenantigen das von B-und T-Lymphozyten exprimiert wird. Der Antikörper wird in einer Suspensionskultur aus Säugetierzellen (Ovarialzellen des chinesischen Hamsters) hergestellt.
Indikation
Chronisch lymphatische Leukämie (CLL), Sézary-Syndrom. Indikation ist gegeben bei fehlender oder unzureichender Besserung auf die Gabe von Alkylanzien und Nukleosidanaloga wie Fludarabine. Alemtuzumab zeigt eine gute Ansprechrate bei vorbehandelten Patienten und kann die mittlere Überlebenszeit verlängern. Einen kurativen Therapieansatz bietet es jedoch ebensowenig wie die herkömmlichen Zytostatika.
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Dosierung und Art der Anwendung
Erhaltungsdosen bei CLL wurden bisher mit 3mal/Woche 30 mg angegeben. Die mittlere Therapiezeit liegt bei 12 Monaten. Beim Sézary-Syndrom wurde ein "low-dose" Therapiekonzept mit 3mal/Woche 15 mg erfolgreich angewendet (wegen der immer noch hohen Infekt-Komplikationsrate wird eine Dosierung von 3mal/Woche 10 mg empfohlen).
Unerwünschte Wirkungen
Schwere hämtologische Toxizität (Grad 3-4 Zytopenien bis zu 45%), erhöhtes Risiko von infektiösen Komplikationen (bakterielle Sepsis).
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Bernengo MG et al. Low-dose intermittent alemtuzumab in the treatment of Sézary-Syndrom: clinical and immunological findings in 14 patients. Haematologica 92: 785-792