VAC

Akronym für "vacuum assisted closure". VAC steht für eine nichtinvasive feuchte Wundbehandlung, die bei chronischen therapieresistenten Wunden eingesetzt wird und nachweislich die Wundheilung positiv beeinflusst. In der praktischen Anwendung wird die Wundregion mittels Unterdruck behandelt. Dadurch wird Wundsekret kontinuierlich abgesaugt und aufgenommen. Durch diese kontinuierliche Drainage kommt es zu einer Säuberung der Wunde und zur Förderung der Granulation. Vom Prinzip her wird eine feuchte Wundbehandlung ohne Exsudatstau gewährleistet. VAC ist ein geschlossenes System und wird über mehrere Tage auf der Wunde belassen. Dadurch wird die Anzahl der Verbandswechsel deutlich reduziert.

Aufgrund der Heterogenität der vorliegenden Studien, der sehr unterschiedlichen Indikationen für eine Vakuumtherapie und durch erhebliche qualitative und quantitative Mängel der Studien ist eine Interpretation der Ergebnisse nur eingeschränkt möglich. Aus den bisher vorliegenden Daten aus insg. 21 RCTs läßt sich die Frage nicht ausreichend klären, ob die Vakuumtherapie von chronischen Wunden der konventionellen Wundbehandlung überlegen ist.

Eine unlängst im amerikanischen Ärzteblatt (Costa ML et al. (2018) veröffentlichte größere randomisierten Studie an Patienten mit offenen Knochenbrüchen an den Beinen konnte keinen positiven Effekt der Vakuumtherapie nachweisen. 

1. Costa ML et al. (2018) Effect of Negative Pressure Wound Therapy vs Standard Wound Management on
   12-Month Disability Among Adults With Severe Open Fracture of the Lower Limb: The
   WOLLF Randomized Clinical Trial. JAMA 319:2280-2288.
2. Peinemann, F et al. (2011) Negative-pressure wound therapy: systematic review of randomized controlled trials. Dtsch Arztebl Int 108:381-389