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Ulcus cruris arteriosumL98.4
Synonym(e)
Definition
Ätiopathogenese
- Arteriosklerose, Endangiitis obliterans, Angiopathie bei Diabetes mellitus, Embolie, Aneurysmen, Polyarteriitis nodosa, Hypertonie ( Ulcus cruris hypertonicum).
- Risikofaktoren: u.a. Rauchen, Hypercholesterinämie, Fettstoffwechselstörungen, Hypertonus, Diabetes mellitus.
Lokalisation
Die Prädilektionsstellen sind v.a. Außenknöchel, (äußerer) Fußrand, sowie Fersen und Zehen.
Klinisches Bild
Je nach Ätiologie akute oder langsame Entwicklung eines schmerzhaften, scharf begrenzten, ggf. auf die Faszie übergreifende Ulzeration. Im Vergleich zum Ulcus cruris venosum meist stark schmerzhaft. Die Haut in der Ulkusumgebung ist kalt und blass (Fußpulse↓).
Labor
Diagnose
- Anamnese: Familiäre Belastung, Begleiterkrankungen, Risikofaktoren wie die berufliche Belastung und sportliche Aktivitäten, Operationen oder Traumatisierungen der unteren Extremitäten und der Beckengürtelregion, Anzahl und Komplikationen von Schwangerschaften oder Thrombosen.
- Klinik, Labor
- Apparative Diagnostik: Dopplersonographische Bestimmung des Knöchel-Arm-Index (Ankle-Brachial-Index, ABI) arterielle Duplex-Sonographie der relevanten Einstromgebiete; arterielle digitale Subtraktions-Angiographie; Angio-Kernspintomographie, radiologischer Ausschluss von Knochenbeteiligung.
Therapie allgemein
Behandlung der Grunderkrankung und der ursächlichen Faktoren (z.B. Einstellen des Diabetes mellitus). Ausschalten der Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Hypertonus usw.). Zur Rezidivprophylaxe eine konsequente Kompressionstherapie und Mobilisierung, ggf. Lymphdrainage bei Ödemen.
In allen pAVK-Stadien soll eine konsequente Lifestyle-Änderung vorgenommen werden. Eine Patientenschulung kann hierbei hilfreich sein.
Ab Stadium I wird bei Vorliegen einer Hypercholesterinämie eine Behandlung Statinen empfohlen.
Bei Stadium II ist tägliches 30-60 minütiges Gehtraining empfohlen. Außerdem sollte eine Therapie mit einem Thrombozytenaggregationshemmer erfolgen (ASS oder Clopidogrel)
Bei Stadium III der pAVK wird eine operative Therapie empfohlen.
Bei Stadium IV sollte eine Entlastung der Extremität erfolgen.
Externe Therapie
Interne Therapie
- Begleitende Therapie mit vasoaktiven Substanzen wie Prostaglandin E1 (z.B. Prostavasin 20) 1 Amp. in 50 ml 0,9% NaCl-Lsg. über 60-120 Min. infundieren oder 2mal/Tag 40-60 μg in 50-250 ml 0,9% NaCl-Lsg. über 2 Std. i.v.
- Alternativ Pentoxifyllin (z.B. Trental) 1-2mal/Tag 100-600 mg in 100-500 ml Infusionslösung über 60 Min. i.v., Naftidrofurylhydrogenoxalat (z.B. Dusodril) 300-600 mg/Tag p.o. Zudem rheologische Maßnahmen wie Volumenersatz mit HAES. Cave! HAES-induzierter Pruritus! Ggf. Aderlass. Der HKT sollte um 35-40% liegen.
Operative Therapie
Merke! Gehtraining ist im Stadium IV der AVK kontraindiziert!