Synonym(e)
Definition
Faktor VIII besteht aus zwei durch Calcium verbundene Untereinheiten:
- dem niedermolekularen Anteil VIII C
- und
- dem hochmolekularen F-VIII-assoziierten Protein, dem FVII RvWF.
Die gerinnungsaktive Komponente ist der F-VIII C.
Thrombin aktiviert den F-VIII enzymatisch durch Abspaltung von Peptiden. Das Molekulargewicht des F-VIII C liegt bei 268 kD, die Plasmakonzentration beträgt 0,15 mg/l.
Der Faktor VIII C ist ein nicht enzymatischer Cofaktor des Komplexes aus Faktor IXa, Phospholipiden und Calcium. Dieser Komplex wird Tenase genannt. Tenase katalysiert die proteolytische Aktivierung des Faktors X und steigert die Aktivität auf ein Vieltausendfaches.
Faktor VIII wird in der Leber synthetisiert. Kodiert wird der Faktor VIII durch das F-VIII-Gen das auf dem X-Chromosom lokalöisiert ist. Bei einer defizienten Produktion oder einer Funktionsstörung des Faktors V III C kommt es zur „Hämophilie A“.
Der hochmolekulare Faktor VIII bildet einen Komplex mit dem von-Willebrand-Faktor, der wesentlich die Aggregation der Thrombozyten bewirkt. Er wird als F-VIII-vWF-Komplex bezeichnet. Die Synthese erfolgt im Endothel und in den Thrombozyten. Das Molekulargewicht liegt bei über 1 Mio. Dalton.
Untereinheiten des F-VIII sind:
- VIII C Cofaktor der Tenase
- VIII R:WF von-Willebrand-Faktor
- VIII R:Rco Ristocetin-Cofaktor-Aktivität (Aktivität für die Ristocetin-induzierte Aktivität)
- VIII R:Ag F-VIII-assoziiertes Antigen I, reagiert mit Antikörpern gegen F-VIII
- VIII AG I immunologisch different vom VIII R:Ag
- VIII C:Ag reagiert mit homologen Antikörpern
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- HA Neumann (2014) Das Gerinnungssystem. ABW-Wissenschaftsverlag GmbH Berlin S. 59f.