Definition
Vixarelimab ist ein vollständig humanisierter monoklonaler Antikörper mit einem neuartigen Wirkmechanismus. Seine Wirkrung zielt auf zwei Hauptursachen der Prurigo, auf Pruritus und kutane Fibrose (IL-31 und OSM-Typ-II-Rezeptorsignalisierung). Der OSM-Signalweg trägt zur Pathogenese der Fibrose bei, und die Blockierung dieses Signalwegs könnte sich auf die Hautfibrose auswirken und einen zusätzlichen Effekt über die Linderung des Juckreizes hinaus haben.
Indikation
Vixarelimab wird von Genentech USA klinisch entwickelt und befindet sich derzeit in Phase II für die chronische Prurigo. Weitere potenzielle Indikationen sind: Pruritus, Plaque-Psoriasis (Psoriasis vulgaris), Lichen simplex chronicus (Neurodermitis), erosiver oraler Lichen planus, atopische Dermatitis, idiopathische Lungenfibrose, interstitielle Lungenerkrankungen, Colitis ulcerosa und Fibrose . Vixarelimab wird intravenös und subkutan verabreicht.
Hinweis(e)
In der Pathophysiologie der Prurigo nodularis spielen zwei Zytokine, Interleukin 31 (IL-31) und Oncostatin M (OSM), eine zentrale Rolle
– IL-31 als Hauptmediator des Juckreizes
und
-OSM als Mediator von Hautentzündungen, Hyperkeratose und Fibrose.
Hierbei korreliert die Juckreizintensität mit der Menge der dermalen IL-31 (+), IL-31RA (+) und OSM (+) Zellen; die Anzahl der dermalen OSM-Rezeptor-β-Zytokinrezeptor-Untereinheit (OSMRβ) (+) Zellen ist bei Prurigo-Patienten ebenfalls erhöht (Hashimoto T et al. 2021).
Vixarelimab beeinflusst keine hämatologischen Parameter. Dies spiegelt wahrscheinlich die spezifische Wirkung auf den OSM-Rezeptor vom Typ II wider, da nur OSMRß gebunden wird. Im Gegensatz dazu führte der monoklonale Anti-OSM-Antikörper GSK2330811, der unspezifisch alle OSM-Signale blockiert bei gesunden Freiwilligen zu einer dosisabhängigen Thrombozytopenie.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Hashimoto T et al. (2021) Itch intensity in prurigo nodularis is closely related to dermal interleukin-31, oncostatin M, IL-31 receptor alpha and oncostatin M receptor beta. Exp Dermatol 30:804-810.