Synonym(e)
Definition
Tetracain ist ein Lokalanästhetikum vom Estertyp mit der Summenformel C15H24N2O2. Es wird als Oberflächenanästhetikum von Schleimhäuten – zum Beispiel bei kleinen Eingriffen in Mund oder Nase – verwendet. Die Wirkung hält mehrere Stunden an.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Tetracain führt wie alle Na+-Blocker zu einer Blockade der spannungsabhängigen Na-Kanäle. Der Natriumeinstrom in die Nervenfaser wird gehemmt, die Bildung eines Aktionspotentials wird verhindert. Die Substanz ist etwa 10x stärker wirksamer als Procain. Bei größeren Schleimhautverletzungen, kann die Resorption sehr rasch erfolgen mit der Gefahr von Überdosierung und Vergiftung besteht.
Nach dem Aufbringen auf die Nasenschleimhaut erreicht Tetracain die darunter verlaufenden Rami alveolares (Nervus alveolaris superior anterior und Nervus alveolaris superior medius), die die Zähne des Oberkiefers sensibel versorgen. In einer fixen Kombination mit dem gefäßverengenden Oxymetazolin kann es als Nasenspray bei leichteren Eingriffen in der Zahnmedizin zur Lokalanästhesie im Oberkiefer verwendet werden.