Terbinafin
Definition
Wirkungsspektrum
Hemmung der Squalen-Epoxidase, Akkumulation von fungizid wirksamem Squalen. Ausscheidung: 71% renal, 22% fäkal.
Indikation
Infektionen mit Dermatophyten ( Tinea capitis, Tinea corporis, Onychomykose). Wirksam auch bei Sporotrichose ( Off-Label-Use). In 2 Studien konnte die Effizienz bei der Sporotrichose gezeigt werden. Auch bei Mischinfektionen mit Candida-Spezies (myzeliale Form ) und Scopularopsis.
Dosierung und Art der Anwendung
Normkonzentration
Unerwünschte Wirkungen
Allergische Reaktionen, selten Quincke-Ödem und medikamentöses Lyell-Syndrom, AGEP, Störungen des Geschmackssinns, BB-Veränderungen (Neutropenie, Thrombozytopenie), Magen-Darm-Störungen, Arthralgien, Myalgien, selten Leberzellschäden bis zur tödlichen Leberzellnekrose.
Verschlechterung einer Psoriasis.
Merke! Aufgrund der Nebenwirkungen wurde in Schweden die systemische Verwendung auf therapieresistente Onychomykosen begrenzt!
Wechselwirkungen
Kontraindikation
Präparate
Topisch: z.B. Lamisil Pedisan Creme, DermGel und Spray.
Systemisch: z.B. Lamisil, Terbinafin
Hinweis(e)
In der Schweiz und in Österreich ist Terbinafin für die orale Anwendung bei Kindern zugelassen, in Deutschland hingegen noch nicht ( Off-Label-Use). Eine sorgfältige Dokumentation und Aufklärung der Eltern über den Off-Label-Use und die Wirkung von Terbinafin in Studien sollte erfolgen. Als Dosierungsempfehlung gilt: Kinder mit 10-20 kg KG: 62,5 mg/Tag; 21-40 kg KG: 125 mg/Tag; > 40 kg KG: 250 mg/Tag. 2 Wochen Therapiedauer sind normalerweise ausreichend.
In einer randomisierten doppelblinden Studie konnte gezeigt werden, dass eine Therapie mit Terbinafin-Creme 1% über 7 Tage (1mal/Tag) ausreicht, um eine Tinea pedis interdigitalis zu heilen.
Literatur
- Seebacher C et al. (2006) Tinea capitis. J Dtsch Dermatol Ges 4: 1085-1091
- Seebacher C et al. (2007) Tinea der freien Haut. J Dtsch Dermatol Ges 11: 921-926
- Wilmer A et al. (1998) Systemic terbinafine treatment of dermatophytoses in children. Mycoses 41: 54-57