Synonym(e)
Definition
Das SLC5A2-Gen (SLC5A2 steht für Solute Carrier Family 5 Member 2) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom 16p11.2 lokalisiert ist. Für dieses Gen wurden zwei Transkriptvarianten gefunden, von denen eine für das Protein kodiert, die andere hingegen nicht. Das kodierte Protein ist ein Mitglied der Natrium-Glukose-Cotransporter-Familie. Hierbei handelt es sich um Natrium-abhängige Glukose-Transportproteine.
Klinisches Bild
Die Natrium-Glukose-Cotransporter SGLT1 (kodiert von SGLT1, auch als SLC5A1 bekannt) und SGLT2 (kodiert von SGLT2, auch als SLC5A2 bekannt) sind wichtige Vermittler des epithelialen Glukosetransports. Während SGLT1 für den größten Teil der mit der Nahrung aufgenommenen Glukose im Darm verantwortlich ist, ist SGLT2 für den größten Teil der Glukosewiederaufnahme im tubulären System der Niere zuständig, wobei SGLT1 den Rest der gefilterten Glukose wieder aufnimmt.
Mutationen im SLC5A1-Gen verursachen eine Glukose-/Galaktose-Malabsorption, während Mutationen im SLC5A2-Gen mit Glukosurie in Verbindung gebracht werden.
Hinweis(e)
Seit der Klonierung von SGLT1 vor mehr als 30 Jahren wurden große Fortschritte im Verständnis dieser Transporter und ihrer Eignung als Zielstrukturen für Medikamente gemacht. Die Substanz Phlorizin war der Ausgangspunkt für die Entwicklung spezifischer Hemmstoffe von SGLT1 und SGLT2 sowie dualer SGLT1/2-Hemmer. Seit der Zulassung des ersten SGLT2-Hemmers im Jahr 2013 durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA haben sich SGLT2-Hemmer zu einem neuen Standbein in der Behandlung des Typ-2-Diabetes mellitus entwickelt. Sie haben auch positive Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System (einschließlich Herzinsuffizienz) und die Nieren.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Li S et al. (2019) A novel compound heterozygous mutation in SLC5A2 contributes to familial renal glucosuria in a Chinese family, and a review of the relevant literature. Mol Med Rep 19:4364-4376.
- Rieg T et al. (2018) Development of SGLT1 and SGLT2 inhibitors. Diabetologia 61: 2079-2086.