Biographische Angaben
(¤ 30.11.1793, † 1864) Internist, tätig in Würzburg, Zürich, Berlin. Schönlein wurde am 30.11.1793 als Sohn eines Seilers in Bamberg geboren, besuchte er zunächst das Gymnasium in Bamberg und begann 1811 mit dem Studium der Naturwissenschaften und anschließend der Medizin in Würzburg. 1816 dort Promotion über das Thema "von der Hirnmetamorphose". Studienaufenthalte führten Schönlein nach Göttingen, Gotha und Jena.
Mit 24 Jahren Habilitation in Würzburg. Mit 25 Jahren wurde ihm die medizinische Leitung der Medizinischen Klinik am Juliusberg übertragen.
1824 Ernennung zum Ordinarius der speziellen Pathologie.
Schönlein galt zu seiner Zeit als der beste deutsche Internist. Nach aktiver Teilnahme am Hambacher Fest wurde er von der bayrischen Regierung als Amtsarzt nach Passau beordert. Diese Zwangsversetzung lehnte er ab. Stattdessen Wechsel nach Frankfurt/Main als praktischer Arzt. 1833 erfolgte ein Ruf an die neugegründete Medizinische Fakultät nach Zürich.
1840 Ruf nach Berlin, dem er wegen einer politischen Querele folgte. Dort gehörte zu seinen Schülern auch Rudolf Virchow. Schönlein publizierte nur eine einzige wissenschaftliche Arbeit, seine Dissertation.
Forschungsgebiet(e): Purpura Schönlein-Henoch (anaphylaktische Purpura); Trichophyton schönleinii (Dermatophyt). Erstbeschreiber des Erregers des Favus (Achorion Schönleinii). Die Publikation hierüber erfolgte durch seinen Mitarbeiter Robert Remak im Jahre 1845. Inwieweit die "Peliosis rheumatica" (= Purpura Schönlein-Henoch) Schönlein selbst oder seinem Schüler, dem Göttinger Professor Conrad Heinrich Fuchs, zuzuordnen ist, bleibt offen.
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- Seebacher C (2008) In: Löser Ch, Plewig F (eds.) Pantheon der Dermatologie, S. 934-938. Springer Medizin Verlag, Heidelberg