S100A15-Protein

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Koebnerisin; NICE2; NICE-2; Protein S100-A7A; S100A7f; S100A7L1; S100 Calcium Binding Protein A15; S100 Calcium-Binding Protein A15; S100 Calcium-Binding Protein A7A; S100 Calcium Binding Protein A7-Like 1; S100 Calcium-Binding Protein A7-Like 1

Definition

Zu der S100-Familie von Kalziumbindungsproteinen zugehöriges  Peptid. Die zu dieser Familie zugehörigen Peptide regulieren als  antimikrobielle Peptide grundlegende zelluläre und extrazelluläre Prozesse wie Zellproliferation und -differenzierung, Zellmigration und die antimikrobielle Wirtsabwehr.  

Allgemeine Information

Durch RT-PCR von psoriatischer Haut klonierten Wolf et al. (2003) 2 Spleißvarianten von S100A7A, die sie S100A15 (S100 Calcium Binding Protein A15) nannten. Beide Spleißvarianten kodieren identische 101-Aminosäuren-Proteine mit einer berechneten Molekularmasse von 11,3 kD. S100A15 hat ein N-terminales EF-Hand-Motiv vom S100-Typ und ein C-terminales kanonisches EF-Hand-Motiv, eine zweiteilige Kernzielsequenz und eine N-Myristoylierungsstelle. S100A15 ist zu 93 % mit S100A7 (600353) identisch.

Weiterhin fungiert S100A15 als antimikrobielles Peptid (AMP). Das Zytokin ist an der antimikrobiellen Wirtsabwehr der Haut und des Verdauungstrakts wesentlich beteiligt. In der normalen Epidermis wird S100A15 von basalen und differenzierten Keratinozyten, Melanozyten und Langerhans-Zellen der Epidermis exprimiert. Innerhalb der Follikel findet sich S100A15 in der inneren und äußeren Wurzelscheide und in der Basalschicht der Talgdrüse. In der Dermis wird S100A15 von dendritischen Zellen, glatten Muskelzellen, Endothelzellen und Fibroblasten zur Steuerung der Geweberegeneration produziert.

So wird S100A15 bei entzündlichen Hauterkrankungen wie Psoriasis und Ekzemen überexprimiert. Es wird durch proinflammatorische Th1- und Th17-, nicht aber Th2-Zytokine reguliert. Wenn es in den extrazellulären Raum freigesetzt wird, löst S100A15 eine Entzündung aus. Es wirkt über einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor als Chemoattraktionsmittel für myeloische Leukozyten. S100A15 verstärkt die Entzündung mit dem verwandten S100A7 (Psoriasin), da ebenfalls inflammatorisch wirksam ist.

Literatur
Für Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio Kopernio

  1. Al-Sudany NK et al. (2019) Downregulation of S100a7a antimicrobial peptide in acne vulgaris patients after isotretinoin therapy. Dermatol Ther 32:e13136. 
  2. Marenholz I et al. (2001) Identification of human epidermal differentiation complex (EDC)-encoded genes by subtractive hybridization of entire YACs to a gridded keratinocyte cDNA library. Genome Res 11: 341-355.
  3. Wolf R et al. (2003) Molecular cloning and characterization of alternatively spliced mRNA isoforms from psoriatic skin encoding a novel member of the S100 family. FASEB J 17: 1969-1979.
  4. Wolf R et al. (2011) Novel S100A7 (psoriasin)/S100A15 (koebnerisin) subfamily: highly homologous but distinct in regulation and function. Amino Acids 41: 789–796.
  5. Nasser MW et al. (2015) RAGE mediates S100A7-induced breast cancer growth and metastasis by modulating the tumor microenvironment. Cancer Res 75: 974–985.

Weiterführende Artikel (1)

Antimikrobielle Peptide ;
Abschnitt hinzufügen

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024