Synonym(e)
Definition
Bisher selten beobachtete und berichtete, v.a. an den Fußnägeln (Großzehe) auftretende, wahrscheinlich traumatisch induzierte, chronische Paronychie die durch eine Störung des Wachstum eines oder mehrerer Nägel hervorgerufen wird.
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Ätiopathogenese
Ursächlich liegt der Retronychie eine kontinuierliche oder repetierte frontale Traumatisierung (z.B. durch unpassendes Schuhwerk oder durch sich wiederholende Stoßschädigung der Nagelwurzel bei sportlichen Aktivitäten) zugrunde. Diese Art der frontalen Stoßtraumata führen zu einer reversiblen Schädigung des proximalen Hyponychiums und offenbar zu einem Kontinuitätsverlust zwischen Hyponychium und Nagelplatte. Sie führt letztlich zu einer Arretierung des Wachstums des noch existierenden Nagels. Die Nagelwurzel produziert anschließend unterhalb des Altnagels einen neuen Nagel. Dieser neugebildete Nagel erfährt bei weiterhin persistierender Traumatisierung ebenfalls eine Wachstumsschädigung, die sein physiologisches Wachstum verhindert. Es entwickelt sich unterhalb der alten, bereits devitalen Nagelwurzel ein Nageltorso mit irregulärem, nicht strikt nach vorne, sondern nach oben oder hinten gerichtetem Wachstum (daher die etwas irreführende Bezeichung "Retr-onychie" für rückwärts-gerichtet). Die Folge ist eine chronische Paronychie mit verdickter, schmerzhafter Nagelwurzel.
Klinisches Bild
Klinisch imponiert eine chronische, schmerzhafte proximale Paronychie (meist des Großzehennagels) mit Wachstumverzögerung bzw. kompletter Wachstumsarretierung des häufig verdickten und verfärbten Nagels.
Therapie
Wichtig ist es den "Circulus vitiosus" aus repetierter Schädigung der Nagelwurzel und fehlgerichtetem Wachstum zu unterbinden.
Konservative Therapiemaßnahmen sind zur Behebung des bereits eingetretenen chronischen Entzündungszustandes (vergleichbar einem "nicht sichtbaren" Unguis incarnatus) nicht erfolgreich. Insofern ist eine Nagelextraktion mit sorgfältiger Überwachung eines "atraumatischen" Regenerationsprozesses als Therapie der Wahl anzusehen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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Unguis incarnatus;Disclaimer
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