Pediculosis pubis B85.30

Pediculosis durch Infektion mit Filzläusen.

Filzlaus, Pediculus pubis.

Übertragung ist durch engen körperlichen Kontakt, Geschlechtsverkehr und auch über Kleidung, Bettwäsche und Handtücher möglich.

Befallen sind v.a. Areale mit apokrinen Schweißdrüsen, Schambehaarung, Genitalbereich, Achselhaare, Behaarung in Brust- und Bauchregion. Selten, vor allem bei Kindern, sind Augenbrauen und Wimpern befallen. S.a.u. Blepharitis pediculosa.

Mäßiger, nachts starker Juckreiz, schieferblaue oder rote, linsengroße Flecken (Maculae coeruleae). Filzläuse und deren Nissen können bei genauer Suche leicht aufgefunden werden.

Befallene Kleider entweder entsorgen oder, wenn möglich, heiß waschen. S.a. Pediculosis capitis.

• Befallene Areale gründlich mit einem flüssigen Syndet waschen; anschließend werden die befallenen Gebiete mit 1% Permethrin-Creme (z.B. Nix Creme; in Deutschland nicht zugelassen, Off-Label-Use!) bzw. 0,5% Permethrin-Spiritus (z.B. Infectopedicul) behandelt. Einmalige Einreibung der befallenen Areale über 30-45 Min., anschließend Auskämmen der Nissen mit einem feinen Kamm. S.a.u. Pediculosis capitis.
• Bei Augenbrauen- bzw. Wimpernbefall (nicht selten): Mehrmals tgl. Wimpern mit Olivenöl oder Vaselinum alb. betupfen. Die Läuse und Nissen können nach einigen Tagen mit der Pinzette von den Wimpern abgezogen werden.

  Merke! Behandlung der Kontaktpersonen!

1. Buntin DM et al. (1991) Sexually transmitted diseases: Virus and ectoparasites. J Am Acad Dermatol 25: 527–534
2. Wendel K, Rompalo A et al. (2002) Scabies and pediculosis pubis: an update of treatment regimens and general review. Clin Infect Dis 35(Suppl 2): S146-151