Mycobacterium scrofulaceum

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

M. scrofulaceum

Definition

Atypisches Mykobakterium mit Vorkommen in Milch, Austern, Erde und Wasser. M. scrofulaceum ist ein seltener Erreger aus der Familie der langsam wachsenden nichttuberkulösen Mykobakterien (NTMs). M. scrofulaceum kann beim Menschen jedes Gewebe infizieren.

Bei Kindern findet sich der Erreger gehäuft bei der pädiatrischen zervikalen Lymphadenitis. Bei erwachsenen Patienten stehen pulmologische Infektionen im Vordergrund (Suzuki S et al. 2016; Wilson JW et al. 2019) .

Manifestation

Vor allem im Kindesalter auftretend, nach dem Abstillen.

Bei Erwachsenen überwiegend Männer im mittleren und höheren Alter.

Klinisches Bild

Kindesalter:  Zervikale Lymphadenitis, kolliquative Hautveränderungen.

Erwachsenenalter:  Meist liegen chronisch obstruktive pulmologische Erkrankungen vor, nicht selten mit Anamnesen von Lungentuberkulosen. Gehäuft wurde der Erreger bei südafrikanischen Goldminenarbeitern nachgewiesen (Corbett EL et al. 1999). In einem größeren mikrobiologischen Zentrum wurde in einem Zeitraum von 15 Jahren bei 17 Patienten positive M. scrofulaceum-Kulturen identifiziert. 10x war dieser Befund mit einer klinischen Infektion verbunden. Hierbei handelte es sich um:

  • Lungen- und Pleurainfektionen (4)
  • Knochen- und Gelenkinfektionen mit Fremdkörpern (2)
  • Haut- und Weichteilinfektionen (2) – klinisch uncharakterstische abszedierende Entzündungen.
  • Hirnabszesse (1)
  • pädiatrische Zervikaladenitis (1).

Bei nahezu allen erwachsenen Patienten lagen immunmodulatorische Zustände vor. Patienten mit Lungen- oder Pleurainfektionen wiesen häufig strukturelle Lungenerkrankungen auf. Dissemiierte Infektionen durch M. scrofulaceum wurden bei HIV-Infizierten beobachtet (Sanders JW et al. 1995). Hingegen wird M. scrofulaceum bei etwa 1/3 der Patienten in Urin- oder Atemwegskulturen isoliert ohne Anzeichen einer klinischen Erkrankung.

Therapie

Die Behandlungsergebnisse sind im Allgemeinen günstig; bei Patienten mit pulmonaler M. scrofulaceum-Erkrankung ist die Prognose jedoch zurückhaltender (Wilson JW et al. 2019).

Literatur
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  1. Corbett EL et al. (1999) Mycobacterium kansasii and M. scrofulaceum isolates from HIV-negative South African gold miners: incidence, clinical significance and radiology. Int J Tuberc Lung Dis 3:501-517. 
  2. Ishii N et al. (1998) A case of mycobacterial skin disease caused by Mycobacterium peregrinum and M. scrofulaceum. Acta Derm Venereol 78:76-77.
  3. Sanders JW et al. (1995) Disseminated Mycobacterium scrofulaceum infection: a potentially treatable complication of AIDS. Clin Infect Dis 20: 549.
  4. Suzuki S et al. (2016) Clinical characteristics of pulmonary Mycobacterium scrofulaceum disease in 2001-2011: A case series and literature review. J Infect Chemother 22:611-616. 
  5. Wilson JW et al. (2019) Mycobacterium scrofulaceum disease: experience from a tertiary medical centre and review of the literature. Infect Dis (Lond) 51:602-609.

Verweisende Artikel (1)

Nichttuberkulöse Mykobakterien;

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