Definition
Unempfindlichkeit (Resistenz) von Bakterien gegenüber Antibiotika unterschiedlicher Klassen.
Einteilung
Zu den multiresistenten Bakterien gehören:
-
MRSA: Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (s.dort). 3 MRSA-Gruppen werden unterschieden:
- Health-Care bzw. Hospital acquired MRSA. (Sonderform: hospital associated community onset MRSA, erst nach der Klinikentlassung auftretend)
- CA-MRSA: Community acquired MRSA)
- LA-MRSA: Livestock acquired MRSA (MRSA die bei der Tiermast auftreten
- VRE: Vancomycin-resistente Enterokokken
- ESBL: Exented Spectrum Beta-Lactamase-Bildner bei Enterobacteriaceae, v.a. bei Escherichia coli und Klebsiellen
- CRE: Carbapenem-resistente Enterobakterien; durch Carbapenemase produzierende Enterobakterien.
- Chinolon-resistente Enterobakterien
- Stentotrophomonas maltophilia (multiresistenter Umweltkeim bei immundefizienten Patienten)
- MRGN: Multiresistente gramnegative Bakterien: 3 MRGN , 4 MRGN = Keime die gegen 3 bzw. 4 Antibiotika resistent sind: 1. Acylureidopenicillin, 2. Cephalosporine der 3. oder 4. Generation, 3. Carbapeneme, Fluorchinolone)
- MBL-Bildner (Erreger mit Metallobetalaktamasen)
- MDR-Tb (Multiresistente Tuberkulose)
- XDR-Tb (Extrem arzneimittelresistente Tuberkulose)
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Ätiologie
Nichtsachgerechter und unkontrollierter Einsatz von Antibiotika, mangelende Hygiene in den Krankenhäusern, Beimischung von Glykopeptidantibiotika in der Tiermast.
Prognose
Empfehlungen zur Prävention der Übertragung multiresistenter Erreger sind z. B. in den Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen und Hygienemaßnahmen bei Infektionen oder Besiedlung mit multiresistenten gramnegativen Stäbchen (MRGN) zusammengestellt.
Hinweis(e)
In dem vergangenen Jahrzehnt standen v.a. grampositive Infektionserreger wie Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA) und Glykopeptid-resistente Enterokokken (VRE) im Vordergrund. Zunehmend jedoch treten gramnegativen Infektionserregern auf, die neben anderen Antibiotikagruppen auch gegen alle Betalaktamantibiotika resistent sind.
Erst seit wenigen Jahren wird das Auftreten von Antibiotikaresistenzen systematisch erfasst und dokumentiert. Auf der Basis dieser Datenlage ist es möglich, gezielte Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, da Infektionswege und Verbreitung der häufigsten Erreger bekannt sind.