Lepra tuberculoides A30.10

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Lepra maculoanaesthetica; Lepra tuberkuloide; Paucibazilläre Lepra; Tuberkuloide Lepra; Tuberkuloid leprosy

Definition

Die pauzibazilläre tuberkuloide Lepra ist eine relativ benigne, gewöhnlich nicht kontagiöse Lepraform, die sich bei guter Abwehrlage des Organismus einstellt. Patienten bauen bei dieser Lepraform eine spezifische Immunantwort auf. Unterschieden wird eine Minor- und eine Majorform.

Lokalisation

Häufig im Ausbreitungsgebiet eines Nerven.

Klinisches Bild

Hauterscheinungen: Einige wenige, asymmetrisch angeordnete, scharf begrenzte, rötliche oder rötlich-violette Plaques die sich randwärts vergrößern und zentral mit Depigmentierung und leichter Atrophie abheilen. Sensibilitätsstörungen: Zunächst Hyperästhesie, dann vor allem zentral Verlust der Temperatur-, später der Berührungs- und Schmerzempfindung. Anhidrose. Nervenbeteiligung: Ausgeprägt asymmetrisch, häufig N. ulnaris. Facies antonina: Fazialisparese, Ptose, mimische Starre. Keine Beteiligung innerer Organe.

  • Minorform: Relativ stabile Form der tuberkuloiden Lepra mit gering ausgeprägten Hautveränderungen, vor allem in der Nähe von Körperöffnungen. Spontane Rückbildung ist möglich.
  • Majorform: Instabile Form. Spontanheilung ist möglich. Häufiger Übergang in Lepra lepromatosa oder in die Borderline Lepra vom tuberkuloiden Typ. Klinisch imponieren ein eingesunkenes blasses Zentrum; durch zentrifugales Wachstum mögliche Ausbildung von Ringformen der Plaques, vor allem an Gesäß, Rücken, Gesicht, um die Körperöffnungen, an dorsalen und seitlichen Extremitätenanteilen lokalisiert.

Labor

Keine oder nur wenige Bakterien nachweisbar. Leprominreaktion ist stark positiv.

Histologie

Epitheloidzellige Granulome. S.a.u. Granulom, tuberkuloides.

Therapie

Entsprechend der Lepra.

Verlauf/Prognose

Wie bei der lepromatösen Lepra kommt es zu sensorischen und motorischen Ausfällen, die sich an Paresen und sekundären Muskelatropien äußeren. Nach Abheilung der Hautläsionen können depigmentierte geringgradig atrophe Herde entstehen.  

Literatur
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