Synonym(e)
Definition
Autosomal-dominant vererbte Form einer isolierten Zehennageldystrophie, die als klinisches Merkmal in Familien auftritt, in denen ein anderes Mitglied an einer autosomal rezessiven Epidermolysis bullosa (OMIM 226600) oder an einer transienten bullösen Dermolyse des Neugeborenen (OMIM 131705) erkrankt waren.
Ätiopathogenese
Ursächlich liegt eine heterozygote Mutation des COLA7A1-Gens vor. Das COLA7A1-Gen ist das auf Chromosom 3p21.31 lokalisiert und kodiert für das gleichnamige Protein (Kollagen 7).
Klinisches Bild
Die Nagelveränderungen bei der isolierten Zehennageldystrophie zeigen sich an den großen Zehen am schwerwiegendsten. Hierbei wird die Nagelplatte mit einer deformierten und schmalen freien Kante im Nagelbett vergraben. Diese Form der Zehennageldystrophie als „Nicht syndromale angeborene Nagelerkrankung 8, auch NDNC8“ bezeichnet.
Sato-Matsumura et al. (2002) untersuchten 2 nicht verwandte japanische Familien mit autosomal-rezessiv vererbter dystrophischer Epidermolysis bullosa (RDEB) auf Mutationen im COL7A1-Gen und identifizierten Familienmitglieder mit dystrophischen Veränderungen, die auf die Zehennägel beschränkt waren, jedoch keine sonstigen Zeichen einer Epidermolyse aufwiesen. Die isolierte Zehennageldystrophie wurde autosomal-dominant vererbt. Die Patienten mit RDEB in jeder Familie waren für 1 dieser Mutationen in Kombination mit einer Nonsense- oder Frameshift-Mutation in COL7A1 zusammengesetzt heterozygot. Diese Ergebnisse stützen die Vorstellung, dass bestimmte Mutationen in der Kollagendomäne von COL7A1 eine begrenzte Nageldeformität verursachen und dass diese Allele in Kombination mit Nonsense- oder Frameshift-Mutationen im COL7A1-Gen zu unterschiedlichem Grad an epidermolytischen Hautveränderungen führen können.
Hammami-Hauasli et al. (1998) berichteten von einer Familie eines 14 Monate alten Mädchens mit transienter bullöser Dermolyse des Neugeborenen (TBDN; OMIM 131705). Nachweislich war eine Mutation im COL7A1-Gen. Die zugehörige Mutter, erwies sich als heterozygoter Träger der G2251E-Mutation. Sie wies eine Zehennageldystrophie, jedoch keine Hautläsionen auf. Von der mütterlichen Urgroßmutter wurde berichtet, dass sie seit ihrer Kindheit eine Dystrophie einiger Fingernägel aufwies, jedoch nie Zeichen einer Epidermolysis bullosa. Der Vater, der die G1519D-Mutation aufwies, war klinisch nicht betroffen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Hammami-Hauasli N et al. (1998) Transient bullous dermolysis of the newborn associated with compound heterozygosity for recessive and dominant COL7A1 mutations. J Invest Derm 111: 1214-1219.
- Hatta N et al. (1995) Spontaneous disappearance of intraepidermal type VII collagen in a patient with dystrophic epidermolysis bullosa. Brit J Derm 133: 619-624
- Sato-Matsumura K C et al. (2002) Toenail dystrophy with COL7A1 glycine substitution mutations segregates as an autosomal dominant trait in 2 families with dystrophic epidermolysis bullosa. Arch Derm 138: 269-271
Verweisende Artikel (1)
Genetisch bedingte nicht-syndromale Nagelanomalien;Weiterführende Artikel (2)
Bullöse Dermolyse des Neugeborenen; Epidermolysis bullosa, hereditäre (Übersicht);Disclaimer
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