Synonym(e)
Definition
Erstmals Ende 2006 in der EU zugelassene Impfstoffe gegen Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV 6, 11, 16, 18). Der Impfstoff besteht aus Aggregaten des viralen Strukturproteins (Kapsidprotein) L1, die auch als "virus like paticles" bezeichnet werden. Sie enthalten keine DNA und sind nicht onkogen.
Wirkungsspektrum
Die Wirkung von Gardasil wurde in 4 placebokontrollierten, randomisierten Studien der Phasen II und III mit insgesamt 20.541 Frauen von 16-26 Jahren untersucht. Mittels HPV-Test, Gebärmutterhals-Abstrich und Nachweis durch PCR-Technik wurden die HPV 6, 11, 16 und 18 assoziierten Läsionen evaluiert. Nach den bisherigen Erkenntnissen wurden bei allen Probandinnen keine dysplastischen Zervixläsionen aufgrund von HPV 16, 18 induzierten Infektionen festgestellt. Condylomata acuminata, die häufig durch HPV 6, 11 hervorgerufen werden, traten in der Gardasil geimpften Gruppe bei nur 1 Frau auf (91 Fälle in der Placebogruppe).
Der Nachweis der Wirksamkeit von Cervarix wurde bei Frauen im Alter v. 15.-25. LJ nach Impfung mit Cervarix erbracht. Die Wirkung beruht auf der Immunogenität des Impfstoffes bei Mädchen u. Frauen im Alter vom 10.-25. LJ.
Auch interessant
Anwendungsgebiet/Verwendung
Weltweit werden ca. 70% aller Zervixkarzinome durch HPV 16, 18 verursacht, 90% aller Condylomata acuminata durch HPV 6, 11. Gardasil soll vor der Entstehung von Zervix- und Vulvakarzinomen bzw. Condylomata acuminata schützen. Der Impfstoff kann Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 15 Jahren sowie Frauen ab 16 Jahren verabreicht werden. Studien zur Prävention von HPV-induzierten Geschlechtskrankheiten bei homosexuellen Männern sind derzeit noch nicht beendet.
Bemerkenswert sind Einzelfallberichte über Erfolge von Gardasil bei einer disseminierten extragenitalen Infektion mit humanen Papillomviren (Wisekmann L et al. 2018).
Indikation
Dosierung und Art der Anwendung
Unerwünschte Wirkungen
Häufig: Pyrexie, lokale Hautreaktionen (Rötung, Schmerzen, Schwellungen).
Seltener: Urtikaria, Juckreiz, Bronchospasmus.
Hinweis(e)
Patienteninformation(en)
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Petry KU (2007) Was bedeutet die HPV-Impfung für die gynäkologische Krebsvorsorge. Hautarzt 58: 501-506
- Speck LM (2006) Vaccines for the prevention of human papillomavirus infections. Skin Therapy Lett 11: 1-3
- WiskemannL et al. (2018) Extragenitale, disseminierte Infektion mit humanen Papillomviren. Hautarzt 69: 245-248