An einen Haarfollikel gebundener, akuter, seltener chronischer, schmerzhafter, roter und überwärmter Knoten der Haut, der haloartig von einem kollateralen Erythem umgeben ist.
Bilder (3)
Folliculitis profunda (Übersicht)L01.0
Definition
Einteilung
Folliculitis profunda:
- profunde Follikulitis mit einschmelzender Perifollikulitis = Furunkel
- Sonderfall: Furunkulose
- Konfluierende Furunkel = Karbunkel
Ätiopathogenese
Tieferes Eindringen von Staphylokokken in Haarfollikel.
Lokalisation
Prädilektionsstellen sind Talgdrüsen-reiche Regionen von Gesicht, Nacken, Axillen, Gesäß, Oberschenkel (meist streckseitig).
Klinisches Bild
Innerhalb von Stunden sich entwickelnde, anfänglich nur wenig, im Verlauf zunehmend stärker schmerzende, rote, flache meist jedoch spitzkegelige oberflächenglatte Papel ("Pickel"). Bei fortschreitender Entzündung mit einschmelzender Perifollikulitis entwickelt sich ein hochschmerzhafter roter Knoten (Furunkel) mit zentraler zunächst gelblich-eitriger Spitze und nachfolgender schwarzer Kruste, mit periläsionaler Rötung und Schwellung. In diesem Stadium beginnende schmerzhafte Lymphadenitis ggfl. mit sichtbarer Lymphangitis. Begleitendes Fieber möglich.
Externe Therapie
- Desinfizierende Lösungen mit antimikrobiell wirkenden Zusätzen wie Polihexanid (Serasept, Prontoderm, Prontosan), Hydroxychinolin, z.B. Chinolinol (z.B. Chinosol 1:1000) oder R042 , Polyvidon-Jod (z.B. Betaisodona Lsg.), 0,5-2,0% Clioquinol-Lotio R050 .
- Verbände unter Verwendung von Zugsalben wie Destillate bituminösen Schiefers (z.B. Ammoniumbituminosulfonat 100% oder R130 ) oder antimikrobiellen Zusätzen wie Clioquinol (Linola-Sept).
Interne Therapie
Bei ausgeprägter Follikulitis kann eine interne Therapie mit penicillinasefesten Penicillinen in Erwägung gezogen werden wie Dicloxacillin (z.B. InfectoStaph) Erwachsene 4mal/Tag 0,5-1 g p.o., 1 Std. vor dem Essen, Kinder 50-100 mg/kg KG/Tag p.o. verteilt auf 4 ED.