Povidon-Jod

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Polyvidonum-Jodum; Polyvinylpyrrolidon-Jod; Polyvinylpyrrolidonum-Jodum; Povidone-Jod; PVP-iodine (INCI); PVP-Jod

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Desinfizienz. Besteht aus Polyvinylpyrrolidon unterschiedlicher Kettenlänge und enthält Jod in einer komplexen Bindung. Seine desifizierende Wirkung  beruht letzendlich auf der Wirkung von freiem Jod.

Die Substanz ist löslich in Wasser und Ethanol, nicht hingegen in Aceton und Ether. 

Indikation

Oberflächliche Haut- und Schleimhautinfektionen, Verbrennungen.

Eingeschränkte Indikation

Schwangerschaft, Säuglinge < 6 Monaten, Schilddrüsenerkrankungen.

Dosierung und Art der Anwendung

  • Lösung/Creme/Salbe/Gel: 1mal/Tag auf die betroffenen Stellen auftragen.
  • Bei Infektionen im Vaginalbereich: 1 Vaginalzäpfchen à 200 mg oder eine Applikatorfüllung (5 g) des 10% Gels tief in die Scheide einführen.

Normkonzentration

  • 1% Lösung zur Spülung von Körperhöhlen.
  • 7,5% Lösung zur Mundspülung.
  • 3,25-10% Lösung/Creme/Salbe/Gel.

Unerwünschte Wirkungen

Allergische Reaktionen ( Kontaktallergie). Povidon-Jod ist im IVDK-Kollektiv ein häufiges Kontaktallergen. Die Substanz verfügt allerdigns über ein hohes irritatives Potenzial (Ammann PM et al. 2018).

Schmerzen beim Auftragen auf die Wunden, metabolische Azidose, Elektrolytstörungen, Hyperthyreose, Thyreotoxikose (bei latenter Schilddrüsenfunktionsstörung), Niereninsuffizienz, verzögerte Wundheilung.

Anaphylaktische Reaktionen sind auch auf die Trägersubstanz beschrieben (s.u. Polyvinylpyrrolidon).

Wechselwirkungen

Topisch IFN (Denaturierung von IFN), stark lokaltoxische Reaktionen und Verätzungen durch Quecksilberverbindungen.

Kontraindikation

Stillzeit, Jodallergie, Dermatitis herpetiformis, Radiojodtherapie, Acne vulgaris.

Rezeptur(en)

Präparate

Betaisodona, Traumasept

Literatur

  1. Ammann PM et al. (2018) Desinfektionsmittel. Allergo J 27:16-18

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024