Definition
Flucytosin, ein ausschließlich i.v. applizierbares Pyrimidinderivat, ist ein Antimykotikum (Zytostatikum), dessen fungistatische und fungizide Wirkungen auf Störungen der Protein- und DNS-Synthese zurückzuführen sind. Im Gegensatz zu Säugerzellen wird Flucytosin selektiv von Pilzen über die Cytosinpermease aufgenommen, desaminiert und als 5-Fluorouracil (5-FU) in die Zell-RNS eingebaut, wo es als „falsche Base‘‘ wirkt und eine fehlprogrammierte Proteinbiosynthese induziert (zytostatischer Effekt). Außerdem kommt es zu einer Hemmung der DNS-Synthese, da 5-Fluorouracil die Thymidilat-Synthese blockiert (Liu Y et al. 2018).
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Indikation
Schwere syst. Infektionen durch Candida oder Cryptococcus neoformans.
Unerwünschte Wirkungen
Fieber, Müdigkeit, Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, Brechreiz, Diarrhoe, allergische Hautreaktionen, Photosensibilisierung, Lebernekrosen (auch mit tödlichem Ausgang).
Wechselwirkungen
Ganciclovir und Zidovudin führen zu einer wechselseitigen Toxizitätssteigerung, Zytostatika verstärken die Blutbildungsstörungen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Gerson B (1987)Flucytosine (5-fluorocytosine). Clin Lab Med 7:541-544.
- Liu Y et al. (2018) Simultaneous detection of 5-fluorocytosine and 5-fluorouracil in human cells carrying CD/5-FC suicide gene system by using capillary zone electrophoresis. J Chromatogr B Analyt Technol Biomed Life Sci 1076:1-7.