Synonym(e)
Definition
Weltweit auftretende, in Europa sehr selten gewordene, in Entwicklungsländern relativ häufige, subakute oder chronisch verlaufende, auf die Haut und Subkutis begrenzte Infektionskrankheit, hervorgerufen durch Erreger des Sporotrix schenkii Komplexes.
Erreger
Der dimorphe Pilz Sporotrix schenckii (Sporotrichon schenckii) ist ein Bodensaprophyt, der in einem Klima mit einer mittleren Temperatur von 20-25C° auf verfaulendem Holz und absterbenden Pflanzen lebt. Insofern tritt die Infektion v.a. bei der ländlichen Bevölkerung auf.
Neben Sporotrix schenckii sensu stricto umfasst der Sporotrichon-Komplex 4 weitere Arten:
- S.albicans
- S.brasiliensis
- S.globosa
- S.mexicana
Tiere stellen ein Erregerreservoir dar. Ausgehend von Hunden, Katzen, Pferden, Bisamratten, Schweinen, Vögeln, Reptilien (Zoonose) kann es durch Kratz- oder Bißverletzungen zur Infektion kommen.
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Vorkommen/Epidemiologie
Weltweit, Nordamerika, Japan, v.a. Tropen und Subtropen, nur sporadisch in Europa. Die bisher einzige Epidemie trat Mitte des 20. Jahrhunderts in Südafrika bei Minenarbeitern auf, die sich an Grubenholz das von Sporotrix schenckii befallen war, infizierten.
Ätiopathogenese
Inokulation des Erregers durch Hautwunden (z.B. Pflanzenstachel). Auch Übertragungen durch Insektenstachel oder als Tierbisse oder Tierkratzer sind beschrieben.
Lokalisation
Vor allem Hände und Füße, seltener Gesicht, nur ganz vereinzelt Stamm und Rücken (Verma S et al. 2019).
Klinisches Bild
Bei der fixen kutanen Sporotrichose entwickeln sich Tage bis Monate nach einer häufig unbemerkten Verletzung (Verletzungsmykose: z.B. Dornenverletzung - im amerikanischen: rose gardner`s disease) an der Verletzungsstelle eine krustöse entzündliche Papel, die in eine 4-5cm große, unscharf begrenzte verruköse, krustige Plaque übergeht. Unbehandelt kann diese Läsion nach jahrelangem Verlauf spontan narbig abheilen. Rezidive in loco sind möglich.
Differentialdiagnose
Tuberculosis cutis luposa; Tuberculosis cutis verrucosa; kutane Leishmaniose; Chromomykose; atypische Mykobakteriose;
Therapie
S.u. Sporotrichose
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
de Beurmann CL, Gougerot H (1912) Les sporotrichoses. F. Alcan, Paris
- Eisfelder M et al. (1993) Erfahrungen mit 241 Sporotrichose-Fällen in Chiba/Japan. Hautarzt 44: 524-528
- Kohler A (2000) Sporotrichosis--fixed cutaneous and lymphocutaneous form. Hautarzt 51: 509-512
- Lutz A, Splendore A (1907) Sobre uma mycose observada em homens e ratos (Contribuição para o conhecimento das assim chamadas sporotricoses). Rev Med São Paulo 10: 443-450
- Nenoff P (2010) Sporotrichose. In: Plettenberg A, Meigel W, Schöfer H (Hrsg) Infektionskrankheiten der Haut, S. 199-200. Thieme Verlag, Stuttgart
- Verma S et al. (2019) Lymphocutaneous Sporotrichosis of Face with Verrucous Lesions: A Case Report.
Indian Dermatol Online J 10:303-306.
Verweisende Artikel (1)
Sporotrichose;Weiterführende Artikel (1)
Sporotrichose;Disclaimer
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