EGF-Rezeptoren

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

This article in english

Synonym(e)

EGFR; EGF-R; EGF-Rezeptor; Epidermal-Growth-Factor-Rezeptor

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

EGf bezeichnet eine Familie transmembranärer Wachstums-Rezeptoren (s.a.u. Wachstumsfaktoren), zu der 4 nahe verwandten Rezeptor-Tyrosinkinasen gehören: EGFR1/HER1 (ErbB-1), HER2/c-neu (ErbB-2), HER3 (ErbB-3) und HER4 (ErbB-4).  EGF-Rezeptoren werden von dem EGFR-Gen kodiert. EGF-Rezeptoren gehören zu den Rezeptor-Tyrosinkinasen, die unter anderem den MAP-Kinase-Weg (MAPK-Weg) als einen wichtigen onkogenen Signalweg aktivieren können. 

 

Allgemeine Information

Die Aktivierung des EGF-Rezeptors erfolgt durch extrazelluläre Bindung von Liganden aus der Familie der epidermalen Wachstumsfaktoren wie:

  • EGF
  • Transforming Growth Factor-a (TGF-a)
  • Heparin-binding EGF
  • Amphiregulin
  • Betacellulin
  • Epiregulin oder
  • Neuregulin G2b u.a. (s.u. Epidermale Wachstumsfaktoren).

Nach Rezeptorbindung kommt es zu einer Aktivierung des RAS-MAP-Kinaseweges (Signaltransduktion). Hierdurch kommt es zur Stimulierung des Zellwachstums und Verhinderung der Apoptose.

Der EGF-Rezeptor wird ubiquitär im Gewebe des Körpers exprimiert. In der Zellmembran einer gesunden Zelle sitzen etwa 40.000-100.000 EGFR-Moleküle.

Die Überexpression von EGF-Rezeptoren sind häufig ein Hinweis für die Transformation einer gesunden Zelle zur Tumorzelle. Bei zahlreichen Tumorarten sind erhöhte EGFR-Level nachweisbar (bis zu 2 Millionen Rezeptoren pro Zelle sind bekannt). Die Überexpression der Rezeptoren in Tumorzellen ist mit einer schlechteren Prognose, geringeren Überlebensraten und vermehrter Metastasierung assoziiert. Besonders oft lassen sie sich bei Bronchial-, Mamma-, Prostata-, Kolon- und Ovarialkarzinomen vorfinden. Bei metastasierten, kolorektalen Karzinomen beträgt die EGFR-Überexpression über 80%. EGFR-exprimierende Karzinome sind resistenter gegenüber Chemotherapien.

Tyrosinkinaseinhibitoren oder EGFR-Inhibitoren unterbinden die Aktivierung des Rezeptors durch eine kompetitive Bindung und blockieren das onkogene Signal von EGFR und somit auch das Tumorwachstum. Bereits erfolgreich getestete und zugelassene Substanzen sind:

Literatur

  1. Bayes M et al. (2006) Gateways to clinical trials. Methods Find Exp Clin Pharmacol 28: 31-63
  2. Knight LA et al. (2004) The in vitro effect of gefitinib ('Iressa') alone and in combination with cytotoxic chemotherapy on human solid tumours. BMC Cancer 23: 83
  3. Saltz LB et al. (2004) Phase II trial of cetuximab in patients with refractory colorectal cancer that expresses the epidermal growth factor receptor. J Clin Oncol 22: 1201-1208

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024