Gefitinib
Definition
EGFR- Tyrosinkinaseinhibitor.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Gefitinib hemmt den "Epidermal Growth-Factor-Receptor", indem es die ATP-Bindungstelle der Tyrosinkinase und somit die Autophosphorylierung unterbindet. Dadurch kann keine Induktion der EGF-Rezeptor-vermittelten Signalkaskade an den Zellkern stattfinden. Folgen sind erniedrigte Zellproliferation, Angiogenese und Metastasierung bei gleichzeitig erhöhter Apoptoserate.
Indikation
Mammakarzinome, chemotherapeutisch vorbehandelte Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom.
Schwangerschaft/Stillzeit
Keine ausreichende Datenlage vorhanden, deshalb keine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen.
Unerwünschte Wirkungen
- Häufig: Akneiforme Exantheme (s. Acne medicamentosa), Erbrechen, Stomatitis, Diarrhoe, Paronychie, Stomatitis, Konjunktivitis.
- Seltener: Lungenerkrankungen, Korneaerosionen, Hypertrichose.
Präparate
Iressa
Hinweis(e)
In den USA ist Gefitinib zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchuskarzinoms zugelassen worden (Dritt-Therapie, wenn der Tumor trotz zweier verschiedener Chemotherapien fortschreitet). Mittlerweile wurden durch die amerikanische FDA-Behörde Ergebnisse einer Studie publiziert. Diese Doppelblindstudie mit knapp 1700 Personen hat in einer vorläufigen Analyse gezeigt, dass Gefitinib gegenüber Placebo keinen signifikanten Überlebensvorteil bietet.
Literatur
- Knight LA et al. (2004) The in vitro effect of gefitinib ('Iressa') alone and in combination with cytotoxic chemotherapy on human solid tumours. BMC Cancer 23: 83
- Mebes K et al. (2007) Akneiforme Eruptionen im Zusammenhang mit einer EGFR-Inhibitor-Therapie bei metastasierendem Or-Hypopharygealkarzinom. derm 13: 116-123