Definition
CD1, Cluster of differentiation 1, besteht aus einer Familie mehrerer humaner Glykoproteinen, die auf der Oberfläche verschiedener Antigen-präsentierten Zellen exprimiert werden. Sie gehören zu den sogenannten MHC-ähnlichen Glykoproteinen und treten beim Menschen in 5 unterschiedlichen Isoformen auf: CD1a-CD1e. Das kodierende Gen ist auf Chromosom 1 q22-q23 lokalisiert.
Einteilung
CD1-Glykoproteine werden in 2 Gruppen unterteilt:
- Gruppe 1: CD1a, CD1b and CD1c; diese Glykoproteine werden von Antigen-präsentierenden Zellen exprimiert.
- Gruppe 2: CD1d; dieses Glykoprotein wird von einer großen Anzahl verschiedener Zellen exprimiert.
- CD1e: intermediäre, intrazelluläre Form von CD1 (dieses Protein wird nicht auf der Zelloberfläche exprimiert). Die Funktion von CD1e ist bisher noch unklar.
Allgemeine Information
CD1 wird im endoplasmatischen Retikulum (ER) von den meisten B-Zellen, aber auch von Epithelzellen exprimiert. CD1a-c findet sich auch auf dendritischen Zellen. Im endoplasmatischen Retikulum werden die CD1-Proteine zusammengefügt und mit Lipiden beladen.
Die Quartärstruktur des CD1-Moleküls erinnert sehr an die des MHC-Komplexes. Es ist aus mehreren Segmenten zusammengesetzt, die vergleichbar zum MHC-1-Komplex eine Antigenbindungsfurche bilden, die aus hydrophoben Aminosäuren aufgebaut ist. Das CD1-Molekül bindet und präsentiert exogene Lipid-Antigene verschiedener Lipidklassen wie Glykolipide, Phosphlipide, Sphingolipide u.a., damit sie von T-Zell-Rezeptoren erkannt werden. Mykobakterielle Lipide werden bevorzugt von CD1a-CD1c prozessiert und präsentiert.