Capillary malformation-arteriovenous malformation syndrome Q85.8

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

CMAVM1; Kapilläre Malformation-arteriovenöse Malformation1; OMIM: 608354

Definition

Das Capillary Malformation-arteriovenous Malformation Syndrom (CM-AVM) ist eine komplexe Störung des vaskulären Systems des Körpers. Das Syndrom ist gekennzeichnet durch kapilläre-Malformationen (CMs) der Haut (Naevus flammeus/Portweinfleck). Diese Flecken sind meist bereits bei der Geburt sichtbar, verstärken sich während der Kindheit, verursachen normalerweise jedoch keine gesundheitlichen Probleme.

Bei einemTeil der Betroffenen mit CM-AVM sind die kutanen Kapillarmalformationen das einzige Anzeichen der Erkrankung. Andere Betroffene haben assoziierte arteriovenöse Malformationen (AVMs) und/oder arteriovenöse Fisteln (AFVs), schnell fließende vaskuläre Anomalien, die typischerweise in der Haut, im Muskel, in den Knochen, in der Wirbelsäule und im Gehirn auftreten; lebensbedrohliche Komplikationen dieser Läsionen können Blutungen, kongestives Herzversagen und/oder neurologische Folgen umfassen. 

 

Vorkommen/Epidemiologie

Es wird angenommen, dass CM-AVM bei mindestens 1 von 100.000 Menschen nordeuropäischer Herkunft auftritt. Die Prävalenz der Erkrankung in anderen Populationen ist unbekannt.

Ätiopathogenese

Die CM-AVM wird durch Mutationen im RASA1-Gen verursacht. Dieses Gen liefert Anweisungen für die Herstellung eines Proteins, das als p120-RasGAP bekannt ist und an der Übertragung von chemischen Signalen von außerhalb der Zelle zum Zellkern beteiligt ist. Diese Signale helfen, mehrere wichtige Zellfunktionen zu steuern, einschließlich Zellwachstum und -teilung (Proliferation), den Prozess, durch den Zellen reifen, um spezifische Funktionen auszuführen (Differenzierung), und die Zellbewegung. Die Rolle des p120-RasGAP-Proteins ist nicht vollständig geklärt, obwohl es für die normale Entwicklung des Gefäßsystems wesentlich zu sein scheint.

Mutationen im RASA1-Gen führen zur Produktion einer nicht funktionsfähigen Version des p120-RasGAP-Proteins. Der Verlust der Aktivität dieses Proteins unterbricht die streng regulierte chemische Signalübertragung während der Entwicklung. Es ist jedoch unklar, wie diese Veränderungen zu den spezifischen vaskulären Anomalien führen, die bei Menschen mit CM-AVM auftreten.

Die Erkrankung wird autosomal-dominant vererbt. Dies bedeutet, dass eine Kopie des veränderten Gens in jeder Zelle ausreicht, um die Störung zu verursachen. In den meisten Fällen erbt eine betroffene Person die Mutation von einem betroffenen Elternteil. Andere Fälle entstehen durch neue Mutationen im Gen und treten bei Menschen auf, in deren Familie die Störung nicht vorkommt.

Pathophysiologie

Arteriovenöse Malformationen (AVMs) und arteriovenöse Fisteln (AVFs) sind abnorme Verbindungen zwischen Arterien, Venen und Kapillaren, die den Blutkreislauf beeinträchtigen. Je nachdem, wo sie im Körper auftreten, können diese Anomalien mit Komplikationen wie plötzlich auftretenden abnormalen Blutungen, mit Migräne-Kopfschmerzen, mit Krampfanfällen und kardiovaskulären Komplikationen bis hin zum Herzversagen verbunden sein.

Bei Menschen mit CM-AVM treten die Komplikationen von AVMs und AVFs bereits im Säuglingsalter oder in der frühen Kindheit auf; einige dieser Gefäßanomalien verursachen jedoch nie irgendwelche Symptome.

Phänotypisch ähnelt das CM-AVM-Syndrom dem Parkes-Weber-Syndrom oder dem Klippel-Trénaunay-Syndrom.  Jedoch finden sich bei beiden vaskulären Malformationssyndromen gewöhnlich ein  „Überwachstum“ von  Gliedmaßen.

 

Literatur
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  8. Revencu N et al. (2013) RASA1 mutations and associated phenotypes in 68 families with capillary malformation-arteriovenous malformation. Hum Mutat 34: 1632-1641.

Weiterführende Artikel (2)

Klippel-Trénaunay-Syndrom; Parkes Weber-Syndrom;

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