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Bettmann, Siegfried

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Biographische Angaben

(¤ 1869, † 1939). Bettmann wurde in Bayreuth geboren. Medizinstudium ab 1888 in Heidelberg. In Heidelberg verbrachte er, mit Ausnahme eines Berliner Studienjahres 1890/91, sein gesamtes akademisches Leben.  Seine Promotion erfolgte 1893 bei dem Psychiater Emil Kraeplin (1856-1926), 1894/95 war er Assistent an der Medizinischen Poliklinik unter Oswald Vierordt (1856-1906). Siegfried Bettmann hatte sich im Wintersemester 1897/98 mit einer Arbeit „Über den Einfluss des Arseniks auf das Blut und Knochenmark des Kaninchens“ und mit einer Probevorlesung „Die Urämie im Rahmen der Autointoxikationslehre“ habilitiert. Vom Semester 1899 las er 2mal wöchentlich einen Kurs „Über Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Krankendemonstration“, im Wintersemester 1900/01 daneben für Hörer aller Fakultäten „Die Geschlechtskrankheiten und ihre soziale Bedeutung“, später „Über Prostitution und Geschlechtskrankheiten“.

Sein (nicht-dermatologischer) Lehrer Heinrich Wilhelm Erb wollte das Fach "Dermatologie" in Heidelberg verselbstständigen und beantragte deshalb, für S. Bettmann einen speziellen Lehrauftrag zu erteilen. Dieser wurde am 13.8.1904 für das Fach Haut- und Geschlechtskrankheiten" erteilt. Am 20.8.1908 wurde Bettmann zum "etatmäßigen Extraordinarius" ernannt. Er übernahm im selben Jahr die neu etablierte "Hautklinik und Hautpoliklinik" als Direktor. 1914 erschien das Lehrbuch von Bettmann "Einführung in die Dermatologie". Mit Wirkung vom 22.3.1919 wurde Bettmann ordentlicher Professor für Dermatologie. Am 1.10.1926 Ernennung zum "planmäßigen Ordinarius". 1924/25 war er Dekan der Medizinischen Fakultät. Bettmanns letzte Dienst- und Lebensjahre standen ganz im Zeichen der nationalsozialistischen Machtübernahme. Im April 1933 wurde Bettmann in Vollzug des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" als "Angehöriger der jüdischen Rasse" bis auf weiteres vom Dienst beurlaubt. Mit Wirkung vom 1.4.1935 wurde er emeritiert. Die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg entzog diesem verdienten jüdischen Kollegen am 31.12.1935 die Lehrbefugnis. Im Jahre 1938 verließ Siegfried Bettmann Heidelberg und starb, vor seiner geplanten Ausreise in die USA in Zürich am 19.10.39. Ihm folgte W. Schönfeld auf dem Heidelberger Lehrstuhl.

 


 

Weiterführende Artikel (1)

Schönfeld, Walther;