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AncylostomiasisB76.9
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Die Ancylostomiasis (Ancylostomatidose) oder Hakenwurm-Erkrankung ist eine chronische Darminfektion mit den Hakenwurmspezies Ancylostoma duodenale, Necator americanus und Ancylostoma ceylanicum.
Ancylostomatidae (von ankylos = krumm) sind eine Familie der Fadenwürmer (Nematoden). Die Parasiten sind 0,7-1,8cm lang und fadenförmig. Ihr Vorderende ist hakenförmig abgebogen . Charakteristisch für diese Würmer ist ein Mundkpapsel mit zahnartigen Strukturen
Erreger
Ancylostoma duodenale, Hakenwurm der alten Welt (der Name "duodenale" ist absolut irreführend, da die lebenden adulten Würmer nicht im Duodenum sondern im Jejunum und Ileum leben).
Necator americanus und Ancylostoma ceylanicum sind die Hakenwurm-Spezies der neuen Welt.
Vorkommen/Epidemiologie
Etwa 50 Millionen Patienten sind weltweit symptomatisch erkrankt; 400-900 Millionen Menschen sind asymptomatische Wirte. Ancylostoma war früher eine Erkrankung der Bergleute und der Arbeiter von Tunnelbauten u.ä. Dies entfällt heute. Heute beschränkt sich die Verbreitung auf tropische und subtropische Regionen. In Endemiegebieten (Afrika, Südeuropa, Zentral-und Südamerika, Süden der USA) ist ein erheblicher Teil der Bevölkerung befallen. Die Wurminfestation erfolgt hauptsächlich bei Arbeiten in Reisfeldern und beim Barfußlaufen auf kontaminierter Erde.
Ätiopathogenese
Die Infektion erfolgt überwiegend perkutan. Die Invasion der Hakenwurm-Larven erfolgt an unbedeckter Haut (meist Fußsohlen/Fußrücken). Nachfolgende Larvenwanderung auf dem Blut-oder Lymphweg in die Lungengefäße (Herz-Lungen-Passage). In der Lunge verursachen sie eine flüchtige Entzündung die klinisch als eosinophiles Löffler-Infiltrat imponiert.
Die Lungen werden über Alveolen, Bronchien, Trachea verlasssen.
Die Larven gelangen in den Rachenraum, werden verschluckt und siedeln sich letztlich in Jejunum und Ileum an. Dort Entwicklung zur Geschlechtsreife.
Adulte Hakenwürmer setzen sich an der Schleimhaut fest und saugen Blut. Die Anwesenheit der Würmer verusacht Bauchschmerzen, Blähungen, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust und dauerhaft eine Eisenmangelanämie. Die weiblichen Würmer geben täglich ca. 20.000 Eier ab, die mit der Fäzes in die Umwelt gelangen.
Manifestation
Gehäuft bei Landarbeitern in Reisfeldern, Tunnel- und Ziegelarbeitern, Kaffeeplantagenarbeitern.
Klinisches Bild
Entzündung der Haut mit Juckreiz an der Eindringstelle der 0,6mm großen Larven. Häufig Ekzematisierung und Superinfektion der Läsionen durch Kratzen, Urtikaria.
Später kann es in Abhängigkeit von den Wanderungswegen der Larven zu Lungenerscheinungen (Eosinophilie, röntgenologisch wolkenartige Lungeninfiltrate - Löffler-Infiltrat), Anämie, Herzinsuffizienz, Verdauungsstörungen, Unterernährung kommen. Werden die Larven nicht verschluckt, so siedeln sie im Rachenraum und veursachen Heiserkeit, Brechreiz, Speichelfluss und Husten.
Labor
Eosinophilie, Eisenmangelanämie.
Diagnose
Nachweis der Wurmeier im frischen Stuhl!
Interne Therapie
Albendazol (Eskazole®): 400 mg p.o. als ED.
Alternativ: Pyrantel (z.B. Helmex®) einmalige ED von 10 mg/kg KG/Tag (max. 1 g).
Alternativ: Mebendazol (z.B. Vermox®) 2mal/Tag 100 mg für 3 Tage oder
Ivermectin (Mectizan®): 150-200 μg/kg KG p.o. als ED.
Verlauf/Prognose
Hinweis(e)
Infektionen mit Hakenwurmspezies für die der Mensch Fehlwirt ist, führen zu einem lokalisierten Krankheitsbild der Haut, dem
Literatur
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