Synonym(e)
Definition
Eher seltene Nahrungsmittelallergie auf Geflügelfleisch die beim Erwachsenen über eine inhalative Vogelexposition erfolgen kann, bei Kindern nutritiv durch eine Eiweißsensibilisierung. Wegen der Hitzelabilität der verantwortlichen Serumalbumine stehen Hautreaktionen bei Kontakt mit rohem Fleisch im Vordergrund. Allergische Symptome nach Fleichkonsum sind eher mild (z.B. leichtes orales Allergiesyndrom). Etwas häufiger sind systemische Reaktionen nach Verzehr von (halb-)rohem Eigelb.
Einteilung
Bei den Allergien gegen Gefügelfleisch können 2 Gruppen unterschieden werden:
1. Primäre (genuine) Geflügelfleischallergie: Sensibilisierung erfolgt im Magen-Darmtrakt durch hitzelabile Fleischallergene
2. Sekundäre Geflügelfleischallergie: sie ist eng mit einer Eiallergie verknüpft und kann auch inhalativ durch Vogelexposition erfolgen.
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Vorkommen/Epidemiologie
Am Vogel-Ei-Syndrom erkranken in erster Linie weibliche Erwachsene. In speziellen Patientengruppen wie Kindern mit atopischem Ekzem sind Sensibilisierungen gegen Hühnerfleisch bei etwa 20% zu finden. Diese sind jedoch mehrheitlich latent und auf Kreuzreaktionen bei gleichzeitiger Eiallergie zurückzuführen.
Ätiopathogenese
Kreuzreaktionen zwischen Eiallergenen und anderen Allergenen des Huhnes. Klinisch entwickeln sich meist respiratorische Beschwerden (Rhinitis; Asthma) bei Kontakt mit unterschiedlichen Vögeln (Huhn, Papagei, Wellensittich u.a.) sowie Urtikaria, Angioödem, Durchfall oder Erbrechen nach Eigenuss. Verantwortlich für die allergische Reaktion sind Serumalbumine, hitzelabile, hinsichtlich ihrer Struktur stark konservierte und daher kreuzreaktive Proteine. Die Antikörper binden an ein 70 kDa-Allergen des Eigelbs und des Muskelfleiches sowie an verschiedene Fraktionen des Vogelfeder-Extraktes (alpha-Livetin) .
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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