CurryallergieT78.1
Synonym(e)
Definition
Eine sog. „Curryallergie“ gehört zu den Lebensmittelallergien. Systemische Nahrungsmittelallergien auf Curry treten recht häufig auf. Bis zu 5% der Lebensmittel-Allergiker sind betroffen. Aufgrund der Zusammensetzung von Curry mit unterschiedlichen Allergenen, ist es somit eigentlich nicht gerechtfertigt von einer „Curryallergie“ zu sprechen. Die sog. Curryallergie betrifft vielmehr die verschiedenen Inhaltsstoffe. So erweisen sich v.a. Koriander, Kümmel, Pfeffer und Senf bei allergischen Reaktionen verantwortlich. Beschrieben wurden inhalative Reaktionen, anaphylaktische Reaktionen (Ohnuma N et al. 1998) sowie Kontaktallergien.
Diagnose
Als Curry wird in Deutschland zumeist das Currygewürz oder Currypulver bezeichnet das in vielen Gerichten und Speisen verwandt wird. Das Currygewürz kann aus bis zu 30 unterschiedlichen Zutaten bestehen. So finden sich als Hauptbestandteile: Koriander, Kreuzkümmel, schwarzer Pfeffer, Chili, Fenchel, Zimt, Nelken, Muskatnuss, Muskatblüte, Paprikapulver, Cayennepfeffer, Bockshornklee und Kardamon. Kurkuma, der Gelbwurz verleiht dem Curry seine typische Farbe. Die Zusammenstellung der Gewürze unterscheidet sich dabei je nach Anwendung. Es gibt spezielle Mischungen für Fleisch (Currywurst), Fisch oder Gemüse.
Hinweis(e)
Bei „Curryallergiker“ werden zu Sellerie und Beifuß Kreuzreaktionen beobachtet (Yagami A et al. 2009). Positive Testreaktionen sind jedoch wesentlich häufiger als klinisch relevante Sensibilisierungen.
Literatur
- Ohnuma N et al. (1998) Anaphylaxis to curry powder. Allergy 53:452-454.
- Pérez Bustamante S et al. (2011) Allergy to curry: case report. Allergol Immunopathol (Madr). 39:383-385.
- Yagami A et al. (2009) Curry spice allergy associated with pollen-food allergy syndrome and latex fruit-syndrome. J Dermatol 36:45-49.