Paprika
Synonym(e)
Definition
Ursprünglich aus Mittelamerika stammende Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae), zu der auch andere Kulturpflanzenarten, wie z.B. Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und alle Tabakarten gehören. Als Paprika wird sowohl die Pflanze als auch die Frucht bezeichnet. Die Früchte selbst werden je nach Schärfe, Größe und auch Farbe auch als Peperoni und Chili bezeichnet. Die meisten Paprika enthalten in unterschiedlicher Konzentration das für die Schärfe verantwortliche Capsaicin. Capsicum annuum erreicht eine Wuchshöhe um 150 cm. Die Blüten wachsen an einem 2-5 cm langen Stiel, sind meist weiß, aber auch grünliche oder violett. Die Früchte (Schoten) sind formenreich: schmal-zylindrisch bis kugelig. Reife Früchte sind rot, orange, gelb, braun oder auch weiß. Grüne, violette oder schwarze Früchte sind immer unreif.
Der Paprikageschmack ist auf verschiedene ätherische Öle zurückzuführen. Für den Paprikageruch verantwortlich sind Alkylmethoxypyrazine, etwa das "erdig" riechende 3-Isobutyl-2-methoxypyrazin. Reife Paprika enthalten bis zu 6% Zucker sowie relativ viel Vitamin C (0,1-0,4%). Paprikaschoten enthalten außerdem zahlreiche Flavonoide und Carotinoide.
Allgemeine Information
Naturheilkunde
Bereits die amerikanischen Ureinwohner nutzten Paprika als Heilmittel, unter anderem gegen Zahnschmerzen oder Arthrose. Der heute bekannteste Einsatz von Paprika in der Medizin sind ABC-Pflaster, die bei rheumatischen Schmerzen eingesetzt werden.
Capsicum annuum: die getrockneten reifen Früchte werden z.B. bei Gastritis (K29.5), bei Mittelohrentzündnungen und Neuralgien verordnet.
Hinweis(e)
Merke! Dem ungarische Chemiker Albert Szent-Györgyi gelang es erstmals aus Paprika eine größere Menge an Vitamin C zu isolieren. Er erhielt dafür 1937 den Nobelpreis für Medizin.
Literatur
- Rüdiger RD et al. (2010) Schwere Soforttypallergie nach Verzehr von roher Paprika. Hautarzt 61: 339-342