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BienenstichT63.4
Definition
Stich einer Biene mit nachfolgender entzündlicher Lokalreaktion.
Klinisches Bild
Umschriebene, schmerzhafte, ödematöse Schwellung und Rötung, gelegentlich kleine Blutung aus der zentralen Einstichstelle. Stachel teilweise noch vorhanden. Bei Stichen in Zungen-, Gaumen- und Rachenregion evtl. Erstickungsgefahr durch Schwellung der Zunge und Glottisödem. Selten schwere Allgemeinsymptome. Immunität gegenüber Bienengift durch wiederholte Bienenstiche (Imker). Bei Imkern zeigt sich eine geringe, kurz dauernde Quaddelbildung auf Bienenstiche. S.a. Bienengiftallergie.
Therapie
- Ggf. Stachel mit Splitterpinzette entfernen. Bei starker Lokalreaktion kurzfristig potente Glukokortikoidexterna z.B. 0,1% Mometason Salbe (z.B. Ecural) oder 0,05% Clobetasol-Salbe/Creme (z.B. R054 , Dermoxin Salbe) einsetzen. Zusätzlich Anwendung feuchter Kochsalzumschläge über in dicker Schicht aufgetragener Salbe. Die Effektivität externer Antihistaminika wie Dimetinden (z.B. Fenistil Gel) ist umstritten.
- Bei Systemreaktionen stadiengerechte Behandlung je nach Klinik. Bei Anaphlyaxie s.u.Therapie des anaphylaktischen Schocks.
- Bei systemischen Reaktionen und nachweisbarer Sensibilisierung ggf. spezifische Immuntherapie. S.u. Insektengiftallergie.
Interne Therapie
- Bei lokaler Reaktion und starkem Juckreiz Gabe eines Antihistaminikums: Levocetirizin (z.B. Xusal) 1 Tbl./Tag p.o. oder Desloratadin 1 Tbl./Tag (z.B. Aerius).
- Sedierende Antihistaminika ggf. zur Nacht: Clemastin (z.B. Tavegil) 1mal/Tag 1 Tbl./Tag oder Dimetinden (z.B. Fenistil) 1mal/Tag 1 Tbl. p.o. zur Nacht. Bei systemischen Reaktionen s.u. Schock, anaphylaktischer. Bei Allergie s.u. Insektengiftallergie.
Naturheilkunde
Bei der üblich zu erwartenden Lokalreaktion kann man eine halbe aufgeschnittene Küchenzwiebel auf die Stichstelle legen und zugleich mit kaltem Wasser oder einem Kühlelement kühlen. Küchenzwiebeln wirken v.a. über den Wirkstoff Allicin, antientzündlich und schmerzlindernd.