Rizinusbaum
Synonym(e)
Allgemeine Information
Ursprünglich ist der zur Familie der Wolfsmilchgewächse zugehörige Rizinusbaum in den Tropen und Subtropen beheimatet. Mittlerweile ist die Pflanze auch im Mittelmeergebiet heimisch.
Der Rizinusbaum erreicht Höhen bis zu 4m. Er verfügt über eine schnellwachsende, kräftige Wurzel, aus der verholzende Stängel wachsen. Die etwa 40 cm langen, schildartigen, tief gezähnten Blätter zeigen meist eine violett grüne oder rötliche Färbung. Ricinus communis blüht von Juli bis Oktober in rispigen Trauben.
Später bildet der Baum etwa 2 cm große Kapselfrüchte aus, die 3 rotbraune, hart beschalte Samen beinhalten. Die Samen werden Castorbohnen genannt. Sie enthalten das hochgiftige Ricin.
Ricinus communis ist Stammpflanze von Semen ricini dem Rizinus- oder Castorsamen (Kastorsamen).
Im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) sind festgelegt: Natives Rizinusöl (Ricini oleum virginale), Raffiniertes Rizinusöl (Ricini oleum raffinatum), Hydriertes Rizinusöl (Ricini oleum hydrogenatum)
Phytotherapeutisch wird das aus dem Rizinussamen gewonnene Rizinusöl verwendet. Ricin geht bei Kaltpressung des Öls nicht in das Endprodukt über. Das Endprodukt ist somit nicht giftig. Es findet Verwendung in der Medizin sowie in technischen Berufen (z.B. Modellbau).
HMPC-Monographie: Well-established use: Abführmittel zur kurzzeitigen Behandlung einer gelegentlichen Obstipation
ESCOP: nicht bearbeitet
Kommission E: nicht bearbeitet
Rizinusöl wird, verdünnt in Alkohol (70 %), als Haar- und Hautpflegemittel verwendet
Hinweis(e)
Die erste Erwähnung fand der Strauch in Dokumenten der ägyptischen Heilkunde. Das aus dem Rizinussamen gewonnene Öl wird seit Jahrhunderten als Brennstoff für Lampen verwendet, später auch als Heilmittel.